Vom 10. bis zum 13. Mai 2018 habe ich eine Städtereise nach Helsinki gemacht. Der Auffahrtsfeiertag (Christi Himmelfahrt) erlaubte es mir, aus einem Ferientag ein verlängertes Wochenende zu machen.
Es war mein zweiter Besuch in der finnischen Hauptstadt, nachdem ich vor 21 Jahren im Rahmen meiner Abschlussreise des Diplomlehrgangs an der Militärakademie das erste Mal dort war.
Die Stadt hatte sich in dieser langen Zeit sicher verändert, aber da ich nur noch ganz wenige, diffuse Erinnerungen an meinen letzten Besuch hatte, ist mir das nicht aufgefallen. Für mich war es mit wenigen Ausnahmen, wie wenn ich das erste Mal in diese Stadt kam
Während dieser Reise habe ich täglich kurze Berichte in meinem Blog hier geschrieben und auch eine Galerie mit Bildern angelegt.
Wie schon bei der Islandreise im Herbst 2017 ist dieser „Bericht“ hier ist eine Zusammenfassung der Blogbeiträge.


Ankunft

Die ersten Bilder aus Helsinki habe ich mit dem Handy gemacht, als ich nach meiner Ankunft im Hotel die nähere Umgebung erkundete. Damit habe auch ich die Galerie „Helsinki 2018“ noch am ersten Abend der Reise eröffnet. 🙂

Ich bin aus verschiedenen Gründen erst relativ spät im Hotel eingetroffen. Zum grössten Teil unverschuldet, aber ich habe es auch noch fertig gebracht, meinen Teil dazu beizutragen… Mea culpa.

Begonnen hat es mit einer Verspätung des Abfluges um eine Stunde in Zürich. Weil die Maschine aus Helsinki zu spät in Zürich eingetroffen war.
Der Pilot holte zwar davon wieder eine Viertelstunde auf, aber eben nur eine Viertelstunde.

Am Flughafen musste ich erst einmal den richtigen Bus suchen. Dabei half es nicht wirklich, dass ausserhalb des Flughafengebäudes alles in Finnisch angeschrieben war; einer Sprache, die so gar nichts mit den europäischen Sprachen gemeinsam hat. So kann man auch nicht einmal andeutungsweise ahnen, was da geschrieben steht.
Schliesslich habe ich den Finnair Bus dann gefunden, und ich kam zügig in die Stadt.
Das ist ein sehr empfehlenswerte Variante, um von Flughafen in die Stadt zu kommen. Eine einfache Fahrt kostet €6.90, der Bus fährt alle 20 Minuten und die Endstation liegt beim Hauptbahnhof. (siehe auch Tipps & Tricks rund um Helsinki).

Da wäre dann auch mein Hotel gewesen. Nur ein paar Schritte vom Busterminal entfernt.
Allerdings gibt es mehrere „Sokos Hotels“ rund um den Hauptbahnhof, und ich bin natürlich zum falschen marschiert. Meines hiess „Original Sokos Hotel Vaakuna Helsinki„. Dabei ist der Zusatz „Vaakuna“ wichtig, wenn man das Hotel auf GoogleMaps sucht… :-O
Somit bin ich mit Gepäck gute 20 Minuten um den Hauptbahnhof herum spaziert und musste am Schluss feststellen, dass ich am Anfang direkt vor meinem Hotel durchgegangen bin und es nicht gemerkt habe. Mea culpa.
Ich hatte auch schon bessere Tage, aber auch schlechter… 😉

Das Wetter hier ist wie vorausgesagt toll. Strahlender Sonnenschein und um die 15 bis 18 Grad Celsius am Tag. Es hat ständig ein bisschen Wind, aber mag ich und kenne es auch von Island.
Genau mein Wetter also.

Ateneum
Ateneum
Der zweite Tag – Suomenlinna

Am zweiten Tag habe ich einen Ausflug nach Suomenlinna gemacht.

Diese grosse Seefestung in den Schären vor Helsinki gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und hat eine bewegte Geschichte:

Gebaut von den Schweden, zu deren Königreich Finnland bis Anfang 19. Jahrhundert gehörte, wurde die Festung ursprünglich Sveaborg (Schwedenburg) genannt. Als die Russen 1808 Finnland besetzten, wurde Helsinki und mit ihm auch Sveaborg russisch.
110 Jahre später, als Finnland im Nachgang zur russischen Oktoberrevolution unabhängig wurde, erhielt die Festung ihren heutigen Namen Soumenlinna (Finnenburg).
Heute ist die Festung ein offizieller Stadtteil von Helsinki, in dem rund 800 Menschen leben und in dem es ca 450 Arbeitsplätze gibt. Militärisch hat die Festung keine Bedeutung mehr und wird entsprechend von den finnischen Streitkräften nicht mehr genutzt. Sie ist Stadtteil, Museum und Touristenattraktion in einem.

Zu Suomenlinna bin ich ab dem Marktplatz am Hafen mit einem sogenannten Wassertaxi gelangt. Die Fahrt kostet „retour“ €7.– und dauert pro Weg ca 30 Minuten.

Da auch heute wieder absolutes Topwetter herrschte (Sonnenschein ohne auch nur das kleinste Wölkchen am Himmel), konnte ich den grössten Teil der Festung auf verschiedenen Inseln zu Fuss erkunden. Dazwischen der eine oder andere Museumsbesuch (es gibt mehrere Museen zu verschiedenen Themen in der Festung); und kleine Restaurants gibt es auch einige, bei denen man sich erfrischen kann.

Allerdings hatte ich mir an diesem Tag den ersten Sonnenbrand der Saison geholt.
Zwar nur auf der Stirn. Es juckte und brannte trotzdem…
Ich hätte wohl besser eine Mütze tragen sollen, oder zumindest meinen Kopf eincremen.
Aber wer denkt schon in einer Grossstadt bei 15 Grad Celsius an einen Sonnenbrand…

Einfahrt einer sehr grossen Fähre
Der Hauptpier mit der Suomenlinnan Kirkko
Der Hauptpier mit der Suomenlinnan Kirkko
Wohnhäuser im Innern der Festung
Wohnhäuser im Innern der Festung
Der dritte Tag – Stadtbummel

Heute habe ich einen Stadtbummel gemacht.

Zuerst habe ich am Morgen die Felsenkirche (Temppeliaukion kirkko) besucht. Diese mitten in Helsinki in den Felsen gehauene, evangelische Kirche sollte man am Morgen gleich nach der Öffnung um 09:30 besuchen. Dann hat es fast keine Touristen und man kann die Ruhe dort geniessen. Ab ca 10:00 treffen dann die grossen Touristengruppen ein. Dann ist es mit der Ruhe vorbei. Als besonders laut und rücksichtslos sind übrigens spanisch sprechende Gruppen (ich weiss nicht, ob es Spanier oder Südamerikaner waren) aufgefallen. Dicht gefolgt von den Asiaten… Das Durchschnittsalter dieser Gruppen war fast durch’s Band weg weit über 50!!!

Auf meinem anschliessenden Weg zum Hafen bin ich wie gestern schon am alles überragenden Dom zu Helsinki vorbei gekommen. Seine Kuppel ist so gross, dass sie alle benachbarten Häuser überragt und man sie von fast überall her sehen kann.

Bevor ich es mir am Hafen in einer kleinen Kneipe gemütlich machte, besuchte ich noch die finnisch-orthodoxe Uspenski-Kathedrale. Damit war dann aber auch mein Bedarf an Kulturgut gesättigt.

Den Rest des Tages genoss ich das milde Frühlingswetter am Hafen, wobei ich heute eine Basecap trug und Gesicht, Nacken und Arme eingecremt hatte.

Zum Abendessen ging ich heute Abend ins Hard Rock Cafe, wo ich schon am Nachmittag festgestellt hatte, dass die meinen Musikgeschmack ziemlich genau trafen…

Dom vom Helsinki
Dom zu Helsinki
Uspenski-Kathedrale
Uspenski-Kathedrale
Der vierte Tag – Going home

Am letzten Tag ging’s früher als ursprünglich geplant wieder nach Hause. Sehr viel früher…

Die paar Tage gingen sehr schnell vorbei. Aber es hat mir sehr gut gefallen. Ich ärgere mich nur über eines ein bisschen, nämlich dass ich nicht schon früher in diese coole Stadt gefahren bin. Aber ich werde wieder hinfliegen. Das ist klar.

Als ich am Vorabend für den Rückflug bei Finnair online einchecken wollte, hiess es, dass der Flug um 16:30, den ich gebucht hatte, überbucht sei.

Man schlug mir vor, stattdessen den Flug um 07:55 zu nehmen. Der war noch nicht ganz ausgebucht.
Zwar hätte ich den Flug am Nachmittag sehr wahrscheinlich auch gekriegt, denn ich hatte von der Buchung im Januar schon einen reservierten Sitzplatz, aber man weiss ja nie, ob man am Ende nicht doch noch sitzen bleibt.
Ausserdem hatte ich mir ohnehin schon Gedanken gemacht, wie ich die Zeit totschlagen sollte, nachdem ich am Morgen aus dem Hotel ausgecheckt hätte aber erst am Nachmittag abfliegen konnte. Ich mag es gar nicht, wenn ich für ein oder zwei Stunden irgend eine Beschäftigung suchen muss, während mein Gepäck irgendwo eingelagert ist. Bloss um nicht stundenlang am Flughafen herumhängen zu müssen. Für einen Ausflug oder eine anständige Besichtigung reicht die Zeit in der Regel dann doch nicht.

Also habe ich kurzerhand umgebucht.

Der neue Flug bedeutete aber auch sehr früh aufstehen!
Sehr früh, um 04:50 Ortszeit, um genau zu sein. Denn packen, auschecken und ein kleines Frühstück mussten drin liegen, und der Bus zum Flughafen fuhr um spätestens um 05:50 am Hauptbahnhof ab. Eine halbe Stunde später kam ich am schon recht belebten Terminal 2 an.
Da ich den Flughafen nicht kannte, wollte ich auf Nummer sicher gehen und lieber etwas früher dort sein.
Hat aber alles sehr gut geklappt. Und nachdem ich den Flughafen von Helsinki nun ein bisschen besser kenne, würde ich mir das nächste Mal bei gleichen Bedingungen eine halbe Stunde Schlaf mehr gönnen.

Übrigens: Die Finnen habe ihre Uhren gegenüber uns um eine Stunde vorgestellt. Ich kam also effektiv um 03:50 Schweizer Zeit aus den Federn, und war dann Schlussendlich 19 Stunden auf den Beinen, als ich am Sonntagabend zu Hause wie gewohnt kurz vor Mitternacht ins Bett ging.

In den Strassen von Helsinki

 

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