Nun ging es definitiv nordwärts.
Zuerst wieder durch den Nationalpark Þingvellir hindurch bis auf Sichtweite von Reykjavík und dann scharf rechts der Küste entlang nach Norden. Unterwegs bin ich dann durch den 5770 m langen Strassentunnel Hvalfjarðargöng, der unter dem Fjord Hvalfjörður hindurchführt, und so den Weg um gut 50km abkürzt, gefahren.
Mein erstes Ziel heute war Reykholt (Borgarbyggð), wo der Sage nach einer der bedeutendsten Politiker und Dichter (Skalde) Islands im frühen Mittelalter, Snorri Sturluson gelebt haben soll.
Der kleine Ort hat ein sogenanntes Sagazentrum, in dem die Geschischte von Snorri Sturluson dargestellt wird.
Interessant ist aber auch, wie dort in der Gegend überall gut sichtbar Dampfwolken aufsteigen. Das heisse Wasser sprudelt überall einfach so aus dem Boen und wird von den Isländern nicht nur zum Baden genutzt, sondern auch in Form von Fernwärme zum Heizen. Diese Energiequelle ist so ergiebig, dass damit ganze Ortschaften geheizt und auch grosse Treibhäuser betrieben werden können.
Von Reykholt war es dann nur noch eine kurze Fahrt zu den nächsten Wasserfällen, dem Hraunfossar und dem Barnafoss. Die beiden liegen praktischerweise gleich nebeneinander, keine zwei Minuten zu Fuss entlang des Ufer des Flusses Hvítá.
Eigentlich ja nichts Besonderes.
Aber es handelt sich um zwei völlig verschiedene Wasserfälle:
Während der Barnafoss (Wasserfall der Kinder) durch ein Engnis im Flusslauf des Hvítá mit realtiv wenig Gefälle eher an eine steile Stromschnelle erinnert, kommt der Hraunfossar seitlich in den Fluss, wie aus dem Nichts.
Er wird Lavawasserfall genannt, weil das Wasser sich unter dem Lavafeld Hallmundarhraun sammelt und sich über eine Breite von ca einen Kilometer in die Hvítá ergiesst. Eigentlich ist es kein einzelner Wasserfall, sondern eine Sammlung vieler Grundwasserquellen.
Hraunfossar bietet dem Betrachter einen faszinierenden Anblick: Das Wasser fliesst in grossen Mengen aus dem Boden in die Hvítá.
Heute bleibe ich im Ensku húsin (Englisches Haus) und morgen fahre ich weiter Richtung Norden bis Grundafjörður, wo ich im Hotel Framnes übernachten werde.
Unterwegs werde ich durch den Nationalpark Snæfellsjökull fahren, und hoffe natürlich auf einigermassen gutes Wetter, damit ich entsprechende Bilder mitnehmen kann.
Summary
Today I drove further to the north of Iceland. I crossed the national park of Þingvellir again until I was in the area of Reykjavík. After driving through the tunnel of Hvalfjarðargöng under the fjord of Hvalfjörður, I headed for Reykholt.
There I visited the Saga centre that documents the history of Snorri Sturluson, an important Icelandic poet and politician of the early middle age.
From Reykholt it was only a short drive to the two waterfalls Hraunfossar and Barnafoss at the Hvítá river.
Tonight I stay at the Ensku húsin (Enlish house) and tomorrow I will head for the Snæfellsjökull national park further north.


jeden Tag wieder interessante Berichte – Island muss wirklich schön sein (für mich aber eindeutig zu kalt 😦 Gerne warten wir wieder auf Neuigkeiten und hoffen, dass Du gesund nach Hause kommst!
Gruss aus Solothurn
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