Meine Tour de Romandie: Entlang des Neuenburgersees

Die vierte Etappe meiner ganz persönlichen Tour de Romandie führte mich heute aus dem Val-de-Travers über Grandson entlang des Neuenburgersees nach Neuchâtel.
Wettermässig blieb es trüb und die Wolken hingen tief. Als ich von Sainte-Croix nach Vuiteboeuf hinunter fuhr, musste ich durch genau durch diese Wolken. Das war dichtester Neble mit sehr wenig Sicht. Trotzdem hat es den ganzen Tag nicht geregnet und am Abend war in Neuenburg sogar ein bisschen blauer Himmel zu sehen.

Übrigens: Sainte-Croix ist vielleicht dem einen oder anderen ein Begriff, der sich noch an die TV-Soap Lüthi und Blanc des Schweizer Fernsehens erinnert. Die insgesamt 288 Folgen wurden zwischen 1999 und 2007 wöchentlich ausgestrahlt. Die gespielte Familie Lüthi, um die es darin hauptsächlich ging, betrieb in Sainte-Croix eine Schokoladenfabrik.

Auf meinem Weg nach Grandson machte ich noch einen kurzen Abstecher nach Chamblon oberhalb von Yverdon-les Bains. Auf dem Waffenplatz neben diesem Dörfchen auf dem Hügel hatte ich vor gut 34 Jahren meine Offiziersschule absolviert. 😉

In Grandson besuchte ich wie geplant zuerst das Schloss Schloss und sah mich danach im Städtchen um.
Das Schloss ist eigentlich Privatbesitz, aber unter Denkmalschutz, und nur ein Teil kann besichtigt werden. Man kann das Schloss aber auch mieten, um dort Anlässe durchzuführen. Der Rundgang durch das Schloss muss man zu einem grossen Teil in gebückter Haltung machen, denn die Leute im Mittelalter waren deutlich kleiner als heute. Wenn man nicht auspasst, kann man sich auf dem Wehr den Kopf stossen…
Was ich schon wusste, aber hier noch einmal schön dokumentiert sah, ist der Umstand, dass die berühmte Schlacht von Grandson, als die Eidgenossen das Burgunderheer von Karl dem Kühnen zum ersten Mal schlugen (später dann noch einmal bei Murten und bei Nancy), gar nicht in Grandson stattgefunden hatte, sondern ein paar Kilometer weiter nordöstlich ausserhalb der kleinen Gemeinde Concise am Ufer des Neuenburgersees.
Bevor er dort  allerdings auf die Eidgenössische Streitmacht traf, eroberte der Burgunderherzog die Stadt und das Schloss Grandson und liess die rund 400 köpfige, eidgenössische Besatzung des Schlosses hinrichten.
Er hätte die Eidgenossen damals besser in Ruhe gelassen, denn sie schlugen ihn nicht nur drei Mal hintereinander (oft auch mit viel Glück und wegen Missverständnissen und auch dank Verstärkung aus Lothringen); die dritte Begegnung in Nancy 1477 überlebte er selber auch nicht.

Von Grandson fuhr ich dann am Nachmittag gemütlich auf der Kantonsstrasse entlang des Neuenburgersees nach Neuchâtel.  Hier bleibe ich nun für eine Nacht.

Morgens geht’s dann weiter via La-Chaux-de-Fonds in die Franche-Montagnes (dt. Freiberge) nach Saignelégier im Kanton Jura, meiner letzten Station.

Schloss Grandson
Schloss Grandson

 

 

 

Neuenburgersee
Neuenburgersee

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