An der Stelle erlaube ich mir, ein paar Worte zu den Preisen hier in Island zu verlieren. Wobei sich meine Erfahrungen erst einmal auf die Hauptstadt Reykjavík beschränken.
Hauptstädte sind in der Regel fast überall auf der Welt teurer als der Rest des jeweiligen Landes. Und wenn dann solche Massen an Touristen (im Vergleich zur Grösse der Stadt) auftreten wie hier, dann liegt man sicher nicht falsch, wenn man annimmt, dass die Preise dadurch noch einmal etwas höher sind.
Nun, dass die Preise für fast alles in skandinavischen Ländern höher sind als im restlichen Europa (ja sogar höher als im sogenannten „Hochpreisland“ Schweiz), hat sicher jeder schon einmal gehört.
Ich selbst durfte mich davon in Dänemark, Schweden und Finnland davon überzeugen; und kann nun sagen, dass das auch für Island gilt.
Island soll gar das teuerste Land sein. Zumindest sagte mir das eine einheimische Verkäuferin heute. Und dass ihr das ein wenig peinlich sei.
Das mag absolut gesehen auch stimmen. Und es stimmt definitiv, wenn es um alkoholische Getränke geht. Gerade heute habe ich in einem kleinen Restaurant für eine Büchse einheimisches Bier 1’200 isländische Kronen bezahlt. Gemäss aktuellem Mittelkurs sind das 10.95 Schweizer Franken.
Das schaffen nicht einmal wir in der Schweiz. Das ist mein persönlicher Rekord. Selbst im superteuren Washington DC kostete mich ein Bier im trendigen Georgetown damals umgerechnet „nur“ acht Franken. 😉
Aber wenn ich mir die anderen Preise anschaue, habe ich den Eindruck, dass die gar nicht soooo weit von unseren Preisen zu Hause entfernt sind. Ein Cappucino kostet in Reykjavík im Durchschnitt 550 isländische Kronen, also gute 5 Franken. Das bezahle ich in der Zürcher oder Berner Innenstadt auch. Und eine Cola kostet hier um die 400 Kronen, also 3.65 Franken. Nach meinen Erfahrungen kriege ich das in der Schweiz schon lange nicht mehr zu diesem Preis.
Etwas teurer wird’s hier, wenn man essen geht:
Eine Portion Spaghetti Carbonara hat mich gestern Abend 2990 Kronen (CHF 27.30) gekostet.
Oder eine einfache Pizza schlägt locker ‚mal mit 2200 Kronen (CHF 20.–) zu Buche.
Zusammen mit Getränken und eventuell Salat kann so ein einfaches Abendessen locker mal um die 45 Franken kosten.
Fleischgerichte sind naturgemäss noch teurer.
Wie weit Souvenirs oder Museumseintritte für einen Preisvergleich herangezogen werden sollten, ist in meinen Augen zumindest fraglich. Hier regeln doch Angebot und Nachfrage den Preis.
Solange Touristen für Museumseintritte umgerechnet mehr als 20 Franken bezahlen, und TShirts im Souvenirshop für über 35 Franken über den Tisch gehen, wären die Isländer ganz schön blöd, wenn sie weniger verlangen würden. 🙂
Ausserdem sind diese Preise im Gegensatz zu anderen Dienstleistungen und Essen für die einheimische Bevölkerung kaum relevant.
Über die Hotelpreise hier weiss ich nicht so genau Bescheid, da ich meine Reise von einem Reisebüro habe zusammenstellen lassen und pauschal bezahlt habe. Aber was ich im Netz gesehen habe, lässt den Schluss zu, dass sich diese Preise in demselben Rahmen bewegen, wie man sie auch in anderen Städten in Nordeuropa findet.
Alles in allem stimmt es schon: Island ist ein teures Pflaster.
Besonders, um hier Ferien zu machen. Verglichen mit den traditionellen Feriendestinationen in Südeuropa, Amerika und Asia ist es sogar exorbitant teuer.
Als Feriendestination es sicher nicht für Leute mit kleinem Budget geeignet. Ebenso wenig wie für Sonnenanbeter und den Liegestuhlfetischisten unter den Pauschaltouristen.
Wer nach Island kommt, sollte davon ausgehen, dass er hier für das tägliche Leben mindestens genauso viel bezahlt wie zu Hause; eventuell auch ein bisschen mehr. Und sollte beachten, dass zu Hause die Kosten weiter anfallen, auch wenn er sie quasi hier schon einmal bezahlt hat.
Ich bin gespannt, welche „Preiserfahrungen“ ich ab morgen machen werde, nachdem ich Reykjavík verlassen habe und mit dem Auto in ländlichere Gegenden vorstossen werde.
vielen dank für ihre deine informationen 😄😄😄
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