Nun bin ich also in Bergen und für die nächsten drei Tage im Thon Hotel Rosenkrantz abgestiegen.
Ursprünglich hatte ich ja im Thon Hotel Orion gebucht, weil ich dieses Hotel von einem früheren Besuch schon kannte. Ich wurde aber wegen ukrainischer Flüchtlinge kurzfristig ins Rosenkrantz umgebucht.
Die beiden Hotels liegen nur einige hundert Meter auseinander und haben den gleichen Standard. Es sind moderne ****Hotels. Daher bedeutet die Umbuchung für mich keinen Nachteil. Das Rosenkrantz liegt sogar noch etwas näher am Stadtzentrum.
Ich habe ein tolles Doppelzimmer zur Einzelbenutzung zu einem sehr guten Preis bekommen. Hier lässt es sich die nächsten drei Tage gut leben.
Die Fahrt hierher glich wiederum einer Sonntagsausfahrt. Natürlich nahm der Verkehr zu, je näher ich Bergen kam. Die Stadt ist immerhin die zweitgrösste Stadt Norwegens. Aber bei strahlendem Sonnenschein den ganzen Tag und umwerfenden Landschaften in den Bergen und entlang der Fjorde konnte ich die kurzen 100 km Fahrt richtig geniessen.
Das Wetter spielt weiter mit. Die Prognosen verheissen Gutes: strahlender Sonnenschein ohne Wolken mit Temperaturen bis 20 Grad während der nächsten drei Tage. Hier in Bergen war es heute um 20:30 noch 17 Grad und am Nachmittag sah man die Leute in der Stadt in T-Shirt und Shorts.
Bergen ist eine alte Stadt. Sie ist ca 1’000 Jahre alt. Und sie ist eine Hansestadt.
Dank der hanseatischen Handelsleuten wurde aus dem kleinen Bergen im Mittelalter schon die bedeutendste Handelsstadt des Nordens. Man sagt, ohne die Hanse wäre Bergen niemals das geworden, was es heute ist.
Der Einfluss der hanseatischen Handelsleute war gross. Sie errichteten nicht nur Gebäude in ihrem eigenen Stil, in denen sie Handel trieben (ursprünglich Getreide gegen Stockfisch), sich verpflegten und übernachteten.
Sie erliessen für diese Gebäudekomplexe am Hafen (das Bryggen) sogar Regeln. Wer dagegen verstiess, wurde gebüsst (diese Bussen wurden in der Regel für „Bier für alle“ verwendet).
Und man sagt, dass der Einfluss ihrer niederdeutschen Sprache so grossen Einfluss auf die skandinavische Sprache hatte, dass selbst heute kein Skandinavier einen Satz ohne ein deutsches Wort sagen kann. Das kann ich nicht überprüfen, und wahrscheinlich stimmt es in dieser Absolutheit nicht. Aber der Einfluss des Niederdeutschen dürfte schon beträchtlich gewesen sein.
Heute versucht man, das Hanseviertel in Bergen, eben das Bryggen so echt wie möglich zu erhalten. Wo renoviert werden muss, wird in dem Baustil renoviert, in dem die Häuser ursprünglich gebaut waren. Leider wird das hanseatische Museum hier gerade renoviert und öffnet erst 2025 wieder. Das wäre sicher sehr interessant.
Morgen sehe ich mich in der Stadt um. Als ich vor drei Jahren das letzte Mal hier war, hat es geregnet und es war kalt (im Februar). Nun zeigt sich die Stadt von einer ganz anderen Seite.
Ich werde ganz sicher auf den Fløyen fahren, einen der sieben Hügel Bergens. Von dort hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt. Darauf habe ich das letzte Mal wegen des Regens verzichtet.
Heute morgen habe ich erfahren, dass der Zugang zu meinem Bilderserver nicht funktioniert. Es stellte sich heraus, dass ich die Berechtigungen für den neuen Norwegen-Ordner nicht richtig eingestellt hatte. Das ist nun korrigiert.
Wer also bisher erfolglos versucht hat, die Bilder dieser Reise anzuschauen, hat nun Zugang. –> Galerie Norwegen 2022