Heute habe ich Bergen einmal von oben betrachtet.
Ich bin am Morgen mit der Fløibanen auf den „Hausberg“ Fløyen (399 m über Meer) gefahren, um dort in erster Linie ein paar Panaromabilder der Stadt zu schiessen.
Die Fløibanen ist eine steile Standseilbahn. Die Neigung entspricht in etwa der der Polybahn in Zürich. Bloss ist die Fløibanen moderner, länger und überwindet mehr Höhenmeter.
Praktischerweise für mich ist die Talstation der Fløibanen bloss ein paar Schritte von meinem Hotel entfernt.
Von der Aussichtsplattform, die direkt neben der Bergstation liegt, hat man eine gewaltige Aussicht über die ganze Stadt. Und wenn man am Morgen dort oben ist, hat man die Sonne im Rücken und die Stadt wird praktisch schattenfrei von der Morgensonne beleuchtet.
Auf dem Fløyen wird einem erst bewusst, wie gross Bergen eigentlich ist.
Sie ist mit 286’930 Einwohnern die zweitgrösste Stadt Norwegens. Aber das realisiert man gar nicht, wenn man sich nur im Stadtzentrum aufhält. Und der Flughafen von Bergen liegt soweit südlich, dass ich noch nie ein Flugzeug habe über die Stadt fliegen sehen.
Doch Fløyen hat nicht nur eine super Aussicht zu bieten.
Ich habe entdeckt, dass es dort oben ein ganzes Naherholungsgebiet gibt. Spontan habe ich mich zu einem Rundgang im Wald auf dem Fløyen entschieden. Natürlich hatte ich dafür nicht die richtigen Schuhe angezogen, aber es war ja trocken und die Waldwege waren befestigt.
Sehr schnell wurde die Jacke zu warm und ich kam ganz schön ins Schwitzen. Im Wald gab es keinen Wind, und dank der Sonne waren Temperaturen um 18 Grad angesagt, und natürlich immer noch tiefblauer Himmel mit viel Sonnenschein.
Aus dem Waldspaziergang wurde dann eine eineinhalbstündige Wanderung zu einem See mitten im Wald und wieder zurück. Dabei kam ich auch an einem Spielplatz mitten im Wald vorbei, inklusive Seilpark und Tyrolienne. Kinder ab 7 Jahren waren zugelassen, und die Kids hatten einen Riesenspass. Das Geschrei war schon von Weitem zu hören.
Am Nachmittag habe ich mich erst einmal mit der nächsten Tranche an Tautra Klosterkrem eingedeckt. Die Produkte des Tautra Mariaklosters am Trondheimfjord kriegt man hier nur in einer katholischen Buchhandlung neben dem Dom. Grund genug also, dieser Buchhandlung einen Besuch abzustatten, auch wenn ich den Laden wegen deren Literatur kaum je betreten hätte.
Anschliessend habe ich noch das Gelände der alten Festung Bergen erkundet und mir im Hafen die Schiffe angesehen.
Dabei entdeckte ich die „Shinkai“ (japanisch für „Tiefe See“), eine unter den Top 10% der Welt rangierenden Motoryacht, die erst 2021 in den Niederlanden fertiggestellt und ausgeliefert wurde. Sie hat sogar ein eigenes kleines U-Boot an Bord.
Und sie soll dem russischen Oligarchen und Putin KGB Kameraden Vladimir Strzhalkovsky gehören.
Offenbar liegt die Yacht schon seit Ende März hier, weil sich die lokalen Unternehmen weigern, das Schiff zu betanken.
Etwas bitter finde ich den Umstand, dass die Yacht in direkter Sicht vor dem Hotel liegt, in dem Bergen ein Erstaufnahmezentrum für ukrainische Flüchtlinge eingerichtet hat…
Das nun schon die zweite Oligarchenyacht, der ich zufällig begegnet bin. Letztes Jahr entdeckt ich in Island die Sy A vor der Küste von Reykjanes.
Morgen habe ich unter anderem das Aquarium und das Festungsmuseum auf meiner To-Do Liste. Und will ich mir den oberen Teil des Stadtzentrums anschauen.
Heute Morgen habe ich übrigens noch den Wäscheservice des Hotels getestet. Heute ist der zwölfte Reisetag, und somit bin ich in der Mitte meiner Norwegen Tour 2022.
Da sind mir langsam die sauberen Kleider ausgegangen. Aber kein Problem: Am Morgen an der Rezeption abgegeben, am Nachmittag gewaschen wieder an der Rezeption abgeholt. Bin bloss gespannt, was der Spass kosten wird…
Auch von heute hat’s erste Bilder auf dem Server. –> Galerie Norwegen 2022