Heure Morgen beim Aufstehen regnete es nicht wie erwartet.
Es ging „bloss“ ein starker Wind.
Weder Wind noch Regen machen mir in der Regel etwas aus, solange sie nicht zusammen auftreten. Als Kombination können sie allerdings sehr mühsam werden.
Also entschloss ich mich, entlang der Halbinsel Snæfellsness zu fahren, und einige mir bekannte Stellen zu besuchen.
Als erstes fuhr ich nach Ytri Tunga. Dieser Strand ist bekannt dafür, dass man dort oft Robben beobachten kann. Ich rechnete nicht damit, dass die Tiere herumlagen. Dafür war es einfach zu stürmisch. Ausserdem war gerade Flut, so dass alle die kleinen Felsen, auf denen die Robben sich normalerweise ausruhen, von Wasser bedeckt war.
Als ich ankam, stellte ich ausserdem fest, dass die Brandung aufgrund des Windes auch ziemlich stark war. Es war einige Robben im Meer in weiter Fern zu sehen, die dort immer wieder abtauchten.
Der Wind stiess einen am Strand fast um, und irgendwann setze dann auch starker Regen ein. Die Regentropfen schmerzten im Gesicht, und innert kürzester Zeit war meine G1000 Hose nass. Die ist zwar imprägniert, aber wasserdicht ist sie deswegen noch lange nicht. Das Gute daran ist aber, dass die Hose im Auto innert 20 Minuten trocknet.
Trotzdem beschloss ich noch weiter nach Arnarstapi zu fahren, und zu schauen, ob ich dort ein paar Bilder von der Steilküste machen könnte.
Aber der Sturm wurde immer stärker und als ich nach einer heissen Schokolade im Restaurant trotzdem noch Richtung Küste ging (ca 300 Meter), war meine Hose nass, bevor ich dort war (meine Windjacke ist hingegen wasserdicht und hält einiges aus). Ergo schoss ich drei, vier Fotos und brach die Übung ab.
Ich fuhr zurück in meine Unterkunft, wo ich ein paar Bilder bearbeitete und auf das Sturmende wartete. Da sah ich dann auch, dass der Isländische Wetterdienst inzwischen eine Sturmwarnung der Stufe gelb (dabei empfehlen sie, nicht wandern zu gehen, und mit grossen Autos und Wohnwagen vorsichtig zu fahren) ausgegeben hatte, die bis 17:00 galt.
Der Regen wurde zwar recht bald schwächer, aber der Wind liess erst ca um 18:00 nach. Als ich gegen 18:30 losfuhr, um essen zu gehen, brach sogar die Sonne ein bisschen durch die Wolken, und ich entdeckte einen Regenbogen.
Eine Stunde später, als ich wieder zurück fuhr, war schon fast wieder schönes Wetter. Jetzt um 21:00 ist der Himmel immer noch bedeckt, aber man sieht da und dort kleine Lücken in der Wolkendecke mit Himmel durchscheinen. Und es weht nicht einmal ein kleines Lüftchen.
Das ist Island, wie ich es kenne. Das Wetter wechselt sehr schnell und man sollte sich anpassen.
Morgen soll es mehrheitlich sonnig sein, und kaum Wind haben.
Das macht die dreieinhalbstündige Überfahrt mit der Fähre ab Stykkishólmur zu den Westfjorden sicher angenehmer.