I’d like to start this post in English to welcome my american friend Cinzi Lavin, a successful composer and writer. She just subscribed here.
Cinzi, I’m a bit sorry for you that these posts are in German. But it would take to much time to do this in two languages.
I am sure that with the help of a translator you will be able to follow.
If not, let me know by eMail and I will give you an abstract of each post in English. 🙂
Die Sonne ist wieder zurück. Wie gewohnt war heute wieder stahlblauer Himmel und Sonnenschein pur. Allerding dämpfte der anhaltende Wind die Temperaturen. Ohne Windschutz waren es weniger als 15 Grad.
Im Windschatten schwitzte ich unter meiner Softshell-Jacke so stark, dass mein frisches, schwarzes T-Shirt heute Abend grosse weisse Ringe hatte und direkt in die Wäsche musste… 😉
Zuerst fuhr ich zu Schloss Borgholm.
Ich hatte dieses Schloss auf Google Maps gefunden und erwartete ein kleines Sommerschlösschen, das man im besten Fall besichtigen konnte.
Als ich dort ankam, stellte ich fest, dass es sich um die Ruine einer veritable Burg mit massiven Verteidigungsanlagen à la Vauban handelte.
Die Ruine ist in einem sehr guten Zustand. Man hat den Eindruck, dass alle Mauern noch intakt sind und bloss die Holzteile wie zum Beispiel Dächer oder Zwischenböden fehlten. Tatsächlich brannte das Schloss 1806 bis auf die Mauern nieder und wurde seither nicht mehr aufgebaut.
Und das Gute ist: Man kann fast alles begehen.
Gleich neben „der Ruine“, wie sie die Schweden nennen, befindet sich das Schloss Solliden.
Davon erfuhr ich erst, als ich beim Schloss Borgholm Wegweiser auf einen weiteren Parkplatz gesehen und danach gefragt hatte.
Schloss Solliden ist der Sommersitz der schwedischen Königfamilie.
Selbstverständlich ist das Schloss (eigentlich ist es eher ein Schlösschen oder eine Villa) deswegen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Aber die Gärten um das Schloss herum können besucht werden.
So bin ich durch Zufall auf zwei Sehenswürdigkeiten gestossen und habe dann doch einige Stunden mit Fotografieren dort verbracht.
Danach machte ich mich auf ans Nordkap der Insel Öland. Dort steht der Långe Erik, der Gegenpart zum Långe Jan an der Südspitze der Insel.
Schon auf dem Weg nach Schloss Borgholm fielen mir mehrere amerikanische Autos aus den 50er, 60er und 70er-Jahren auf. Und auf dem Parkplatz zu Schloss Borgholm standen drei solche „Ami-Schlitten“ der Marken Cadillac und Oldsmobile. Wunderschön zurecht gemacht, wie man sie aus den Filmen kennt.
Je weiter ich nach Norden fuhr, desto mehr dieser Wagen begegneten mir. Aber auch amerikanische „Musclecars“ wie zum Beispiel Mustang habe ich gesehen, ganz zu schweigen von zahlreichen Motorrädern der Marke Harley Davidson und auch Indian.
Irgendwann schien ich der Einzige auf der Strasse zu sein, der einen Europäer fuhr.
Nach ein paar Kilometern löste sich die Sache dann auf: in Köpingsvik auf dem Lundegård Camping finden vom 1. bis 4. Juni die American Days 2023 statt. Ein grosses Festival mit Shows und Ausstellungen, und eben amerikanischen Autos und Motorräder.
Beim Långe Erik angekommen, habe ich einen kleinen Spaziergang rund um die Insel gemacht, die den nördlichsten Punkt von Öland markiert.
Die östliche, der Baltischen See zugewandte Seite war sehr windig. Die westliche, dem schwedischen Festland zugewandte Seite war absolut windstill.
Da habe ich einen sehr praktischen Vorteil von Wind erlebt. Sobald der Wind nämlich weg war, hatte man Schwärme kleiner Mücken um sich herum. Die stachen zwar nicht, versuchten aber ständig, in Ohren, Nase und Mund zu gelangen. Kam man um die Ecke in den Wind, waren sie weg. Ich liebe den Wind. 🙂
Übrigens habe ich auch beim Långe Erik einige Vogelbeobachter getroffen. Wie gestern war das Durchschnittsalter dieser Ornithologen definitiv höher als mein eigenes Alter. Aber da das Nordkap kein ausgewiesenes Vogelschutzgebiet ist, wird dort es wohl weniger Vögel und vermutlich auch eine kleinere Vielfalt an Vögel haben. Entsprechend waren auch viel weniger Vogelkundler da. 😉
Morgen fahre ich zurück aufs Festland und weiter südwärts. Meine nächste Station wird Karlskrona sein, wo ich das Wochenende verbringen werde.