Heute kam der Sturm.
Am Morgen fuhr ich nach Borgarnes, um einzukaufen. Das ist die nächstgelegenste Stadt, ca eine halbe Stunde Fahrt vom meiner Unterkunft entfernt. Sie hat nur ca 2’000 Einwohner, aber dort gibt es alles: Schulen, Tankstellen, Supermarkt, Restaurants, Hotels, etc.
Das Wetter war windig und bewölkt. Das ist hier an sich nichts Besonderes und ändert sich sowieso laufend. Ab und zu konnte man auch ein paar Tropfen Regen spüren respektive auf der Windschutzscheibe sehen. Aber dank dem Wind änderte sich das immer wieder.
Also blieb ich nach dem Einkaufen noch ein bisschen in Borgarnes, um ein paar Bilder zu schiessen.
Kurz nach Mittag fuhr ich wieder zurück, mit dem Ziel meine Einkäufe in die Wohnung zu bringen und dann noch einen Abstecher zu den Hraunfossar (isl für „Lavawasserfälle“) zu machen. Die liegen nämlich hier in unmittelbarer Nähe. Da ich dort aber schon mehrere Male war, macht es für mich nur Sinn, wenn das Licht (abhängig vom Wetter) gut ist, um neue Bilder zu schiessen.
Nun, aus dem Ausflug wurde leider nichts. Nach dem Mittag legte der Wind kräftig zu und entwickelte sich zu eine veritablen Sturm. Man konnte draussen im Freien fast nicht mehr aufrecht stehen. Ein Blick ins Internet bestätigte den Sturm. Der isländische Wetterdienst rief für den Süden und den Westen die gelbe Warnstufe aus. Das heisst hier, dass Wandern nicht mehr zu empfehlen ist und dass Fahrzeuge mit grosser Angriffsfläche wie zum Beispiel Wohnwagen in Gefahr laufen, von Windböen umgekippt zu werden. Also ganz schön heftig. Die Windgeschwindigkeiten bewegen sich hier im Moment um die 70kmh, mit Spitze von über 100kmh. Und dass soll noch bis morgen früh so andauern.
Ich war heute mehrere Mal draussen. An sich kein Problem, wenn man eine Windstopper-Jacke anzieht. Besonders kalt ist es auch nicht. Und mit meinem Auto konnte ich problemlos herumfahren. Ich musste einfach aufpassen, dass ich keinen Stein erwischte und konnte auch nicht so schnell fahren.
Aber mir wurde beim Fotografieren die Kamera mehrmals fast aus der Hand gerissen, und an das Aufstellen eines Statives für HDR Bilder war nicht mehr zu denken.
Als blieb ich in der Nähe meiner Unterkunft. Der Spuck soll morgen früh vorbei sein. Wir werden sehen.
Übrigens: Im Bild unten zeigt der Pfeil an, wo ich mich ungefähr befinde.
Inzwischen habe ich auch für diese Reise wieder eine Galerie angelegt. Die wird laufend aktualisiert.