Heute habe ich in Reykjavík ein bisschen Sightseeing gemacht.
Wie gestern angekündigt, habe ich vor allem Orte aufgesucht, an denen ich vorher noch nicht gewesen bin.
Als erstes bin ich zur þúfa gegangen. Dieser Grashügel in mitten von Hallen und Docks der Fischindustrie ist eine Schöpfung der isländischen Künstlerin Ólöf Nordal, die damit 2013 in der geschäftigen Hauptstadt einen Ort der Ruhe und Meditation schaffen wollten. Der 8 Meter hohe Hügel besteht aus 4’500 Tonnen Kies und ist damit eines der grössten Kunstwerke Islands.
Auf dem Rückweg durch den alten Hafen habe ich noch einen Abstecher in die Ausstellung „Whales of Iceland“ gemacht. In einer grossen Halle werden anhand von lebensgrossen Figuren alle Walarten vorgestellt, die in den Gewässern rund um Island leben. In einem Audioguide, den man über Kopfhörer in verschiedenen Sprachen hören kann, werden einem die Eigenheiten (Grösse, Gewicht, Lebensweise, Vorkommen, Ernährung, etc.) jeder einzelnen Art vorgestellt. Auch wird auf die Bedrohungen der einzelnen Walarten eingegangen, unter anderem auch auf den Walfang. Island ist zusammen mit Norwegen und Japan eines der letzten Länder, das noch Walfang betreibt. Offiziell zu „wissenschaftlichen Zwecken“…
Allerdings scheinen die Isländer selber kaum noch Interesse an Walfleisch zu haben. Laut „Whales of Iceland“ essen nur ca 2% der Isländer heute noch Walfleisch. Die grösste Nachfrage kommt von Ausländern, also Touristen. Es gibt zwar noch Restaurants, welche Walfleisch auf der Karte haben. Man wird aber aufgefordert, diese zu meiden, und stattdessen in Restaurants einzukehren, die mit einem Kleber am Eingang angeben, kein Walfleisch anzubieten.
Vom alten Hafen ging ich in Stadtzentrum, wo ich am Nachmittag versuchte, einen Bus zu nehmen, der mich zum Perlan (dt. die Perle) bringt. Dieser Warmwasserspeicher liegt auf einem Hügel und versorgt die ganze Stadt ganzjährig mit warmem Wasser. In diesem Gebäude sind aber auch einige Attraktionen (Touristenfallen…) wie eine Eishöhle mit -10 Grad, einem Kino mit Nordlichtern und eine Art Heimatmuseum, sowie eine Aussichtsplattform. Aber erst musste ich dorthin kommen.
Wie gesagt, ich versuchte, den richtigen Bus zu kriegen. Das Ticket kaufen und die Busverbindung herauszusuchen, was einfach. Die App der örtlichen Verkehrsbetriebe funktioniert gut und ist auch intuitiv einfach zu bedienen.
Ganz anders das Finden der richtigen Bushaltestelle. Abgesehen davon, dass die Namen der Bushaltestellen in isländisch nur sehr schwer zu verstehen (und zu lesen) sind, sind die Haltestellen nicht angeschrieben. Zumindest nicht mit einem Schild, welches man von weitem sieht.
Und wenn dann, nachdem man die richtige Haltestelle gefunden hat, der entsprechende Bus dort nicht anhält, beginnt die Suche und die Lauferei von vorn.
Jedenfalls habe ich es natürlich trotz aller Widrigkeiten geschafft und konnte das Panorama von der Aussichtsplattform geniessen. Reykjavík ist relativ flach. Es gibt neben dem Perlan eine weitere markante Erhöhung: die Hallgrímskirkja überragt alles. Man sieht sie von fast jedem Punkt in Reykjavík.
Als ich dann vom Perlan runter zum Stadtflughafen musste, um meinen Mietwagen abzuholen, ging die Suche mit den Haltestellen von vorne los. Schlussendlich war ich den grössten Teil dieses Weges zu Fuss unterwegs. Dazu muss man wissen, dass Perlan direkt über dem Flughafen liegt. Leider liegt das Abfertigungsgebäude und die verschiedenen Mietwagenstationen auf der anderen Seite des Flughafen. Ich musste also einmal um den Flughafen.
So kam ich heute auf einige Kilometer Fussmarsch, was zwar sicher gesund ist. Allerdings spüre ich es jetzt am Abend in den Füssen…
Die letzten 3km zurück zum Hotel musste ich nicht mehr laufen. Ich habe heute einen Skoda Kodiaq übernommen, mit dem ich die nächsten zwei Wochen unterwegs sein werde.
Im Hotel erwartete mich dann allerdings eine weniger schöne Nachricht: Ab 3 Uhr morgen wird bis 16:00 in der ganzen westlichen Stadt das Warmwasser abgedreht. Die Wasserwerke machen einen Anschluss an den Spitalneubau, der gerade entsteht. Also wird aus meiner morgendliche Dusche nach dem Aufstehen nichts. Damit kann ich zwar gut leben, ich wäre doch wohl besser auf dem Perlan geblieben…
Morgen früh geht die Reise dann los. Mein erstes Ziel sind die Westmännerinseln. Ich muss kurz nach 10:00 am Fährhafen sein. Bis dorthin werden es zwei Stunden Fahrt sein.
Heute habe ich die Bildergalerie für diese Reise eröffnet. Auch wenn wenn ich im Moment pro Reisetag nicht mehr als zwei oder drei Bilder bearbeiten und hochladen kann, werden später hier alle Bilder der Reise zu finden sein.
Stay tuned.

Danke Tom für deine tollen Berichte!
Das kalte Wasser heute könnte dein tolles Upgrade erklären 😉
Gute Reise!
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