Island Sommer 2021: Alle Bilder fertig bearbeitet und in die Galerie hochgeladen

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Genau zwei Monate nach meiner Rückkehr aus Island konnte ich die Bildbearbeitung nun abschliessen. Etwas mehr als 600 Bilder dieser Reise sind nun in der Bildergalerie.

Wenn alles klappt und mir die CORONA nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht, werde ich nach Weihnachten für ein paar Tage nach Reykjavík fahren und dann wieder neue Bilder zeigen können.

Bis dann viel Spass beim betrachten der neuen Bilder.

Stuðlagil Canyon
Stuðlagil Canyon

Island Sommer 2021: Neue Bilder in den Galerien

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Es ist jetzt fast einen Monat her, seit ich aus Island nach Hause gekommen bin.

Inzwischen hat natürlich schon die Planung für zwei weitere Trips auf DIE Insel begonnen. 😉

Gleichzeitig bin ich damit beschäftigt, die Bilder vom August zu sortieren, auszuwählen und zu bearbeiten.
Davon habe ich nun nicht ganz die Hälfte geschafft:
Die Bilder der ersten sieben Tage sind bearbeitet und in die Bildergalerie hochzuladen.

Halbinsel Stokksnes
Halbinsel Stokksnes

Island Sommer 2021: Going home

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Alles hat einmal ein Ende. Bei meiner aktuellen Islandreise wird das morgen sein, wenn ich zurück in die Schweiz fliege.
Aber ich komme sicher wieder. Die nächsten Trips sind bereits in Planung. 😉

Ich bin heute also vom Sel Guesthouse zum Flughafen Keflavík gefahren, wo ich meinen Mietwagen abgegeben und die Unterkunft für die letzte Nacht im Airport Hotel Aurora Star bezogen habe.

Das Wetter war heute den ganzen Tag unverändert stark bewölkt, mit etwas Wind und gelegentlich Regen.
Also bin ich nach einem späten und gemütlichen Frühstück im Sel Guesthouse losgefahren. Anstatt die kürzeste Route über die Ringstrasse via Reykjavík zu nehmen, nahm ich wie immer den etwas längeren, aber bei Weitem interessanteren Weg auf der Strasse 427, der Suðurstrandarvegur entlang der Südküste über die Halbinsel Reykjanesskagi.

Da Reykjanesskagi auf der Spalte zwischen der eurasischen und amerikanischen Kontinentalplatte liegt, gibt es hier mehrere Vulkansysteme. Das macht sich auch durch geothermische Systeme bemerkbar, in denen heisses Wasser an die Oberfläche kommt.
Auf Reykjanesskagi liegt das berühmte Thermalbad „Blaue Lagune“ sowie mehrere andere geothermische Gebiete wie zum Beispiel Krýsuvík und Gunnuhver.
Ausserdem ist am 19. März 2021 der jüngste Vulkan Islands am Fagradalsfiall (ich weiss nicht, ob die Behörden sich nun auf einen Namen für diesen Vulkan geeinigt haben) ausgebrochen. Dieser gehört zum Vulkansystem Krýsuvík.
Reykjanesskagi ist also eines der heissesten Gebiete Islands, im wahrsten Sinne des Wortes.

Und an der westlichen Spitze der Halbinsel liegt eben der internationale Flughafen Keflavík.

Unterwegs habe ich an einigen mir bekannten Orten Halt gemacht, um einen Kaffee zu trinken oder auch ein paar Bilder zu schiessen.

Am frühen Nachmittag bin ich dann im Airport Hotel Aurora Star eingetroffen und habe eingecheckt.

Anschliessend habe ich den Mietwagen bei Europcar zurückgegeben: Zwischen dem 16. und 29. August 2021 hatte ich vier verschiedene Mietwagen, mit denen ich insgesamt 2’867 km zurückgelegt habe. Da waren (in dieser Reihenfolge) ein Skoda Kodiaq, ein Renault Megan [Hybrid], ein Suzuki Vitara und ein KIA Sorento [Hybrid].
Der Grund für diesen Wagenwechsel war ein geplatzter Reifen beim Kodiaq am Donnerstag der ersten Woche. Leider hatten die bei Europcar in Höfn keinen Wagen in der gleichen Grösse. Den brauchte ich aber, um in der zweiten Woche durchs Hochland fahren zu können.
Also versuchte ich mehrmals, auf einen Wagen der richtigen Grösse zu wechseln. Das gelang schlussendlich in Akureyri vor zwei Tagen, am Tag, an dem die Hochlandstrecke geplant war.
Ich muss sagen, die Mitarbeiter von Europcar Island waren an allen Stationen sehr hilfsbereit und versuchten, für mich die beste Lösung zu finden. Deshalb auch der Umstieg vom Renault Megan auf den Suzuko Vitara in Egilsstaðir. Der war zwar auch noch klein, aber immerhin ein 4×4 Geländewagen. Das machte es für bestimmte Strecke im Nordosten etwas leichter.

Der Grund für diesen Mangel an grossen Mietwagen (respektive an Mietwagen generell) in Island ist wieder einmal CORONA. Als letztes Jahr die Tourismusindustrie in Island wegen Lockdown und Grenzschliessung praktisch zum erliegen kam, verkleinerten die Mietwagenfirmen ihren Wagenpark drastisch, um Kosten zu sparen. Mit dem Anziehen des Tourismus im Juni dieses Jahres fehlen diese Wagen nun und können leider nicht so schnell wieder eingekauft werden. Das hat zudem die ohnehin schon hohen Mietpreise zusätzlich in die Höhe getrieben. Aber das betraf mich dieses Mal nicht, weil ich die Reise schon letztes Jahr gebucht hatte.

Morgen früh um 0720 Ortszeit (Island liegt im Sommer 2 Stunden hinter der Schweiz) geht mein Flug nach Zürich. Das gibt eine kurze Nacht, denn mein Prozedere hier ist immer das Gleiche: um 04:00 aufstehen und um 04:30 mit dem Gepäck zum Check-In. Es soll wegen der vielen Kontrollen von COVID-Dokumenten zu Verzögerungen kommen. Also besser früh dort sein. Icelandair hat mir heute Abend deswegen extra eine SMS gesandt.
Nach der Gepäckaufgabe gehe ich zurück ins Hotel und frühstücke (gibt’s hier ab 05:00). Danach geht’s zurück zum Flughafen und durch die Security ans Gate.

Erste Bilder von heute sind wie immer in der Bildergalerie zu finden.

Krýsuvík
Krýsuvík

Island Sommer 2021: Kein TShirt Wetter im Süden

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Das Wetter ist ziemlich konstant hier im Süden: definitiv kein TShirt Wetter.
Die Nacht durch hat es geregnet und als ich heute morgen aufstand, wechselten sich nasse und trockene Perioden ab, je nachdem, wie der Wind die Wolken vor sich her blies. Und das blieb so bis heute Abend.
Morgen soll es vorwiegend trocken bleiben, und ab und zu soll sogar die Sonne durchbrechen. Mal sehen.
Die Temperaturen bleiben um die 12 Grad.
Das erste Mal, dass ich auf dieser Reise wind- und regenfeste Klamotten anziehen musste. Aber ich komme immer noch ohne Mütze und Handschuhe aus. So mag ich Island.

Ich mag zwar das kühle und oft windige Wetter hier, auch wenn es gelegentlich waagerecht regnet.
Allerdings hat das oft zur Folge, dass kaum vernünftige Bilder möglich sind. Gestern im Hochland konnte ich nicht überall fotografieren, weil sonst die Linse innert Sekunden nass vom Regen (der wegen dem Wind waagerecht daher gekommen ist) gewesen wäre und man auf den Bildern sowieso nichts mehr hätte erkennen können.
Ergo gibt’s an solchen Tagen zahlenmässig eher weniger Bilder.

Heute konnte ich aber zumindest den Besuch beim grossen Geysir nachholen, den ich gestern wegen Starkregen ausgelassen hatte.
Der grosse Geysir im Heisswassertal Haukadalur (Tal der Greifvögel) ist eine der drei touristischen Attraktionen der Goldenen Kreises (Golden Circle). Die anderen sind der Wasserfall Gullfoss und der Nationalpark Þingvellir.

Der Witz dabei ist bloss: Die Touristen kommen nicht wegen dem grossen Geysir, sondern wegen dem Strokkur. Der grosse Geysir bricht nämlich nur sehr selten aus. Das letzte Mal geschah das im Jahr 2000. Der Strokkur hingegen, der nur ein paar Meter neben dem grossen Geysir liegt, schiesst seine Wassersäule alle 7 bis 10 Minuten in die Luft.
Um diese Unterscheidung zu verstehen, muss man wissen, dass sowohl Geysir wie auch Strokkur isländische Namen für diese beiden Springquellen sind.
Der Begriff Geysir ist vom isländischen Wort geysa „herausspritzen, sich ergießen“ abgeleitet (was wiederum das Frequentativum des Verbs gjósa „sprudeln, ausbrechen“ ist), wurde im 17. Jahrhundert geprägt und bezeichnet generell geothermale Springquellen ähnlicher Art, wie sie in anderen Teilen der Welt erst im 19. Jahrhundert allgemein bekannt wurden. (Wikipedia)
Somit wurde der grosse Geysir zum Namensgeber aller solcher Springquellen auf der Welt.
Strokkur hingegen bedeutet einfach nur „Butterfass“. Seine regelmässigen Ausbrüche (ca alle 7 bis 10 Minuten) können Wassersäulen bis 25 Meter in die Luft schleudern. Oft sind es aber nur ca 10 Meter. Insbesondere, wenn wie heute ein starker Wind bläst, wird das Wasser vom Wind weggetragen, bevor es wirklich hoch schiesst. Es ist deshalb auch ratsam, den Wind zu beobachten, wenn man sich für ein Bild am Strokkur bereit macht. Es könnte sonst beim nächsten Ausbruch in einer warmen Dusche enden…
Manchmal folgt nach einem kleineren Ausbruch einige Sekunden später ein zweiter.

Neben diesen beiden Geysiren gibt es an dem Ort noch mindestens sechs weitere, kleinere Springquellen. zB den Litli Geysir (kleiner Geysir) und den Litli Strokkur (kleines Butterfass).
Die meisten sind aber wie der grosse Geysir „schlafend“. Das heisst, es gab seit längerer Zeit (Jahrzehnte oder länger) keinen Ausbruch mehr. Trotzdem ist das Wasser dieser Quellen überall heisser als 100 Grad und es brodelt und dämpft überall in dem Gelände. Ausserdem liegt über dem Gelände permanent ein leichter Schwefelduft.

Nachdem der Regen auch hier nach einer gewisser Zeit wieder so stark wurde, dass ich keine vernünftigen Bilder mehr machen konnte, verzog ich mich ins nahe gelegene Restaurant (das gleicht eigentlich eher eine grossen Autobahnraststätte mit ebenso grossem Souvenirshop), und genehmigte mir einen Kaffee mit Beilage.

Da ich schon auf der Hinfahrt einen kurzen Zwischenhalt beim Faxi Wasserfall eingelegt und dort ein paar Bilder geschossen hatte, fuhr ich zurück zum Sel Guesthouse und begab mich dort auf Erkundungstour zu Fuss um den Bauernhof herum. Bis mich auch hier der Regen eingeholt hatte…

Ich habe die regenfreien Phasen ganz gut nutzen und einige Bilder schiessen können. Die ersten davon sind bearbeitet und in die Bildergalerie hochgeladen.

Stay tuned.

Strokkur
Strokkur

Island Sommer 2021: Durch das Hochland nach Süden

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Als ich heute in Akureyri um sieben aufstand, war der Himmel zwar bewölkt und der Wind hatte tüchtig zugelegt, aber ich empfand es nicht zu kalt.

Nach dem Frühstück und Check-Out im Hotel fuhr ich erst einmal zur hiesigen Europcar-Zentrale, um nachzufragen, ob die mir vielleicht hier wieder einen grösseren Wagen geben können, nachdem in Höfn und Egilsstaðir keine Wagen in der Grösse verfügbar gewesen waren, die ich ursprünglich gemietet hatte.
Und dieses Mal hat es geklappt. Ich habe nun zum dritten Mal auf dieser Reise den Mietwagen gewechselt und fahre somit nun den vierten verschiedenen Wagen, einen KIA Sorento.

Also nahm ich, wie ursprünglich geplant, die Hochlandstrasse Kjölur oder auch Kjalvegur (F35), um in den Süden zu fahren.
Diese Strecke ist zwar um einiges kürzer als der Weg auf der Ringstrasse (Hringvegur oder auch Þjóðvegur 1), aber dadurch, dass sie nicht asphaltiert ist und in einigen Abschnitten auch ganz schön holprig daher kommt, beträgt der Zeitgewinn bloss ein paar Minuten. Der Hauptgrund für mich, durch das Kjölur Tal  zu fahren, war die Abwechslung sowie die besondere Landschaft des Hochlands. Von der letzteren hatte ich allerdings nicht sehr viel.
Schon bald, nachdem ich in die Kjalvegur eingebogen war und die ersten der rund 170 km hinter mich gebracht hatte, zeigte es sich, dass das Wetter auf dieser Fahrt wohl ziemlich harsch werden würde. Abgesehen von einer dicken und dunklen Wolkendecke herrscht ein recht starker Wind. Der war auf gewissen Abschnitten so stark, dass ich fühlte, wie das Auto durch den Wind schwankte, wenn ich anhielt. Ausserdem liessen sich die Autotüren auf der dem Wind zugewandten Seite nur mit einigem Kraftaufwand öffnen.
In der zweiten Hälfte der Fahrt, nach meiner Kaffeepause in Hveravellir, setzte dann noch Regen ein, der umso stärker wurde, je weiter ich nach Süden kam. Dazu kam, dass nach meinem Empfinden die südliche Hälfte der Kjalvegur deutlich unebener ist als die nördliche Hälfte. Man hat es permanent mit Steinen und Schlaglöchern zu tun, die man bei Regen noch weniger gut sieht. Man kommt also auch nicht wirklich schnell vorwärts: mehr als 40 km/h liegen kaum drin.
Ich hätte mir also die stundenlange Holperei eigentlich sparen können, und mein Auto wäre nun wohl deutlich weniger schmutzig. Aber eben… 😉

Am Gullfoss und dem grossen Geysir fuhr ich dieses Mal wegen dem strömenden Regen vorbei. Ich war an beiden Orten schon  zwei Mal. Im Regen hatten die keinen neuen Reiz für mich.

Nun bin ich also wieder im Sel Guesthouse (Sel í Grímsnes) abgestiegen. Auf diesem ehemaligen Bauernhof habe ich bisher jedes Mal übernachtet, wenn ich eine Rundreise in Island gemacht hatte. Hier bleibe ich zwei Nächte, bevor es dann am Sonntag auf die letzte Etappe Richtung Flughafen Keflavík geht.
Was morgen geschieht, hängt vom Wetter ab. Ich werde mich entscheiden, sobald ich nach dem Aufstehen nach draussen gegangen bin und sehe, ob es regnet oder nicht.

Trotz des garstigen Wetters habe ich auch heute ein paar Bilder geschossen. Erste fertige Bilder sind wie gewohnt in der Bildergalerie.

Stay tuned.

Island 2021
Unterwegs auf der Kjalvegur (F35)

Island Sommer 2021: Im Norden Richtung Westen

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Heute hiess es also, sich vom Osten Islands zu verabschieden. Ich machte mich auf den Weg nach Akureyri.

Das Wetter war nicht mehr ganz so sonnig, aber immer noch ziemlich warm, wenn kein Wind wehte. Es zogen Wolken auf und der Wind sorgte dafür, dass sich Wolken und Sonne abwechselten.

Von Raufarhöfn fuhr ich zuerst zum Ásbyrgi Canyon. An dieser hufeisenförmigen Schlucht bin ich letztes Jahr aus Zeitgründen nur vorbeigefahren. Dieses Mal fuhr ich jedoch hinein. Es führt nur eine Strasse in den 3.5km langen Canyon, die schliesslich zuhinterst in einem Parkplatz endet. Alles andere muss man zu Fuss machen.
Der Canyon ist zudem mit Birken und Fichten bewaldet. Dieser Wald ist noch relativ jung. Die Aufforstung findet hier seit ca 40 Jahren statt. Trotzdem ist ein solcher Mischwald für Island eher selten, mit Bäumen, die nun über vier Meter hoch sind.

Auf der Weiterfahrt habe ich mich spontan dazu entschieden, als Nächstes den Dettifoss zu besuchen. Während ich letztes Jahr auf der Ostseite war, bin ich nun zur Westseite des Wasserfalls gefahren. Die Strasse im Westen (862) ist vollständig asphaltiert und auch für Busse leicht zugänglich, während die Strasse im Osten (864) eine ziemlich holprige Schotterpiste mit vielen Steinen und Schlaglöchern ist. Dort würde ich mit einem Pw oder einen Wohnmobil nicht durchfahren.
Aber egal von welcher Seite man zu dem Wasserfall kommt: Es ist jedes Mal sehr eindrücklich zu sehen, mit welcher Kraft und Wucht die Wassermassen ins die Schlucht herunter stürzen. Der Dettifoss gilt als der wasserreichste Wasserfall Europas. Auf einer Breite von 100 Metern stürzen im Durchschnitt 193 Kubikmeter pro Sekunde 44 Meter tief.
Ca einen Kilometer vor dem Dettifoss flussaufwärts fliesst Wasser zuerst über den Selfoss. Dieser ist zwar nur ca 10 Meter hoch, aber auch dieser Wasserfall bietet ein schönes Naturschauspiel.

Vom Dettifoss auf fuhr ich auf die Ringstrasse und dort alles Richtung Westen. Ich machte noch je einen Zwischenstopp beim Kratersee der Krafla und beim Goðafoss. Aber beim Námaskarð und dem Mývatn fuhr ich vorbei. Ich hatte schlicht nicht die Zeit, überall anzuhalten.

Am Goðafoss traf ich etwas an, das ich dort noch nie gesehen hatte: Das Wasser, das über den Wasserfall floss, war nicht wie gewohnt klar und blau. Es war vielmehr eine braune Brühe, wie ich sie schon vom Dettifoss kannte. Der Fluss Skjálfandafljót führte auch deutlich mehr Wasser.
Beides bestätigte mir die Meldungen, die ich in den letzten Tage immer öfters gelesen hatte: Die Flüsse im Hochland führen zur Zeit immer mehr Wasser. So viel mehr, dass einige Hochlandstrecken schon gesperrt wurden, weil man nicht mehr durch die Furten fahren kann. Und mindestens auf einer Wanderstrecke im Süden (im Þórsmörk) hat man bereits die Fussgängerbrücken eines Flusses wegen Hochwasser entfernt. Es wird eingehend davor gewarnt, im Moment ins Hochland zu gehen, da dort auch das Wetter immer schlechter wird.
Dazu muss man wissen, dass beim Goðafoss der nördliche „Eingang“ in den Sprengisandur liegt, über die Hochlandpiste F26. Und genau dort wurde vor zwei Tagen mit den Sperrungen begonnen.

Vom Goðafoss nach Akureyri waren es dann nur noch 30 Minuten Fahrt. Dabei habe ich bewusst darauf verzichtet, die Abkürzung durch den Maut-pflichtigen Tunnel zu nehmen und bin um den Berg herum gefahren.

Morgen geht es dann zurück in den Süden. Laut Wetterbericht ist es dort leider nicht mehr ganz so schön wie hier im Norden. Anfang dieser Woche gab es sogar Stürme, und im Moment regnet es offenbar immer wieder.

Erste Bilder von heute sind natürlich schon in der Bildergalerie.

Stay tuned.

Goðafoss
Goðafoss

Island Sommer 2021: Raufarhöfn, der nördlichste Ort Islands

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Heute Morgen war der Nebel von gestern Abend verschwunden und es herrscht wieder TShirt-Wetter in Ostisland: den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad. Bloss in etwas erhöhten Lagen war es mit der Unterstützung von etwas Wind unter 20 Grad.
Laut Wetterbericht soll es hier während der nächsten Tagen so bleiben.

Heute bin ich nach vier Tagen von Egilsstaðir aus weiter Richtung Norden gefahren. Mein heutiges Ziel war Raufarhöfn, die nördlichste Gemeinde Islands.

Ich hatte eine mehrstündige Fahrt durch eine wiederum wunderschöne Landschaft bei schönstem Wetter. Ich war meistens alleine auf der Strasse unterwegs und machte immer wieder einen kurzen Halt, um die eine oder andere Landschaftsaufnahme mitzunehmen.

Am Mittag machte ich in Vopnafjörður Halt, um mir in einem hübschen Café am Hafen frische Waffeln mit Schlagsahne und Eiscreme zu genehmigen. 🙂

Gegen 16:00 kam ich dann in Raufarhöfn an.
Die Gemeinde hat ca 160 Einwohner, eine Post, eine Bank, einen Hafen, einen Leuchtturm, eine Kirche, einen Friedhof und ein Hotel, ein oder zwei Gästehäuser und einen Campingplatz. Das Dorf liegt sprichwörtlich im Nirgendwo. Der nächste Arzt ist ca 40 Minuten Autofahrt entfernt, und die Einwohner von Raufarhöfn können dort an einem Tag der Woche zur Sprechstunde. Im Winter gibt es Tage, an denen das Dorf vollständig von der Aussenwelt abgeschlossen ist.

Aber das Dorf hat eine „Attraktion“, die ziemlich bekannt ist: den sogenannten „Arctic Henge„.
Dabei handelt es sich um ein 1996 geplantes arktisches Denkmal des inzwischen verstorbenen Künstlers Erlingur B. Thorodsen, dem auch das einzige Hotel im Ort gehörte. Das Denkmal befindet sich seit 2002 im Bau und ist zu 11 m hoch. Der Name Arctic Henge ist angelehnt an den Namen Stonehenge. Der isländische Name lautet Heimskautsgerði. So wie es aussieht, wird das Denkmal aber kaum je fertiggestellt. Finanziert wird der Bau im Übrigen mit Geldern aus der Tourismusförderung. Und genau da liegt sein eigentlicher Zweck: Raufarhöfn touristisch interessanter zu machen.

Eine zweite Besonderheit, von der ich erst heute Abend erfahren habe, ist der Roman Kalmann des Schweizer Schriftstellers Joachim B. Schmidt, welcher 2020 veröffentlicht wurde. Der Roman spielt in Raufarhöfn und kann zum einem Teil als literarische Hommage an diesen Ort und seine liebenswerten Bewohner gelesen werden (Quelle: Wikipedia).

Heute Abend habe ich noch versucht, beim Arctic Henge ein paar Nachtaufnahmen zu machen. Das dauerte etwas länger als geplant. Daher konnte ich nur ein Bild von heute bearbeiten und in die Bildergalerie hochlade. Für den Rest muss ich auf die Zeit nach der Reise vertrösten.

Stay tuned.

The Arctic Henge
The Arctic Henge

Island Sommer 2021: Ausflug nach Skriðuklaustur

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Als ich heute heute Morgen aufstand, schien wieder die Sonne und so blieb es den ganzen Tag. Das Thermometer kletterte auf 24 Grad. Heute war also wieder TShirt-Wetter in Ostisland.
Wie schnell sich das in Island ändern kann, zeigte sich heute Abend: Als ich um 20:30 nach dem Nachtessen das Restaurant in Egilsstaðir verliess, lag eine dicke Nebelschicht über der Stadt und die Temperaturen waren auf 12 Grad gesunken. Als ich zuvor gegen sieben ins Restaurant gegangen war, blendete mich noch die Sonne.

Für den heutigen Ausflug hatte ich zu Beginn kein besonderes Ziel. Ich wollte erst einmal um den südlichen Teil des Lagarfljót fahren und mir die Gegend dort einfach mal anschauen. Der Lagarfljót ist ein sehr langer See, an dem die Stadt Egilsstaðir liegt. Der See wird durch Gletscherflüsse des Vatnajökull gespiesen und angeblich soll darin das Seeungeheuer Lagarfljótwurm hausen.
Es dauert ca eine halbe Stunde Fahrt, um von Egilsstaðir zum Südende des Sees zu kommen. Während der Fahrt beschloss ich spontan, einem Wegweiser zu einer Sehenswürdigkeit zu folgen: Skriðuklaustur. Keine Ahnung was das war.

Es stellte sich heraus, dass ein paar Kilometer fussaufwärts nach dem Südende des Sees zwei Einrichtungen liegen: Skriðuklaustur und das Snæfellsstofa Visitor Center.
Letzteres ist das östliche Besucherzentrum des Vatnajökull Nationalparks.
Der Vatnajökull ist mit rund 8’100 Quadratkilometern Eisfläche der grösste Gletscher Europas und bedeckt 12% der gesamten Fläche Islands. Unter der Eisdecke des Gletschers liegen mehrere grosse, aktive Vulkane, die in der Vergangenheit immer wieder ausgebrochen sind.
Zuletzt war das der Bárðarbunga vom August 2014 bis Februar 2015.
Dieser Ausbruch gilt als einer der grössten in Europa in den letzten 240 Jahren. Man schätzt, dass dabei ca 1,4 Kubikkilometer Lava ausgetreten sind. Das neue Lavafeld, das dabei entstanden ist, hat ein Fläche von 85 Quadratkilometer.
Da dieser Ausbruch im abgelegenen Hochland stattfand, und dabei keine grosse Aschemengen hoch in die Atmosphäre geschleudert wurden, nahm die Welt diesen Ausbruch kaum zur Kenntnis. Im Gegensatz zu dem kleineren und viel kürzeren Ausbruch des Eyafjöll unter dem Eyafjallajökull vier Jahre vorher (März bis Mai 2010), der die Luftfahrt in ganz Nord. und Mitteleuropa lahmlegte.

Direkt neben dem Snæfellsstofa Visitor Center liegt Skriðuklaustur.
Das ist der ehemalige Landsitz des isländischen Schriftstellers Gunnar Gunnarsson. Der wurde hier in der Gegend geboren, lebte aber lange in Dänemark, bevor er sich diesen Landsitz leistete. Nach dem Wegzug der Familien nach Reykjavík ging der Landsitz an den isländischen Staat über, der heute darin ein Museum und ein Restaurant betreibt.
In dem Museum erfuhr ich unter anderem, dass Gunnar Gunnarsson sogar beim deutschen Rowohlt Verlag publiziert wurde und mindestens eines seiner Bücher in der gelben RoRoRo Reihe (die jedem Gymnasiasten deutscher Sprache bestens bekannt sein werden) herausgegeben wurde.
Auf dem Gelände von Skriðuklaustur wurden zudem von 2000 bis 2012 die Überreste eines Klosters ausgegraben, das dort von 1493 bis zur Reformation 1550 von jeweils ungefähr 5 Mönchen betrieben wurde. Auf dem Friedhof fand man die Überreste von rund 300 beigesetzten Menschen. Das Kloster hatte offenbar einen grossen Einzugskreis.

Vom Skriðuklaustur fuhr ich weiter nach Reyðarfjörður zum Islandic Wartime Museum.
Da Island keine Armee hat, richteten die Briten und die Amerikaner während dem 2. Weltkrieg auf Island Vorposten ein, um zum einen den Deutschen auf dieser strategisch so wichtigen Insel zuvor zu kommen, und zum anderen als Basis für die Jagd auf deutsche U-Boote und den Krieg in Norwegen sowie als Zwischenstopp für die Versorgungsconvoys nach Grossbritannien. Ein grosser Teil der britischen und amerikanischen Truppen wurde in Reyðarfjörður stationiert, weshalb dort noch heute einzelne Gebäude aus dieser Zeit sowie diverses Material zu finden sind.
Diese Zeit, die von vielen Isländern als Besatzung empfunden wurde und noch immer gesehen wird, wurde in diesem Islandic Wartime Museum dokumentiert. Ich hatte den Eindruck, dass die alte Weisheit, dass „jedes Land eine Armee hat; entweder die eigene oder eine fremde“ auch hier irgendwie wahr wurde.

So habe ich also heute neben einen schönen, sonnigen Tag in einer tollen Landschaft auch etwas von Islands Geschichte und Kultur mitbekommen. Ich mag solche Ausflüge, denn über seine Geschichte und Kultur lernt man ein Land am besten kennen.

P.S.: Ich habe heute gelesen, dass man davon ausgeht, dass der Stausee, der oberhalb des Stuðlagil Canyons (welchen ich gestern besuchte) liegt, in den nächsten Tagen abgelassen wird. Dabei verwandelt sich das klare, blaue Wasser nicht nur in eine braune Brühe, sondern der Wasserpegel des Flusses steigt merklich an und die Strömung wird um ein Vielfaches stärker und somit gefährlicher werden.
Ich hatte wohl Glück, dass ich den Canyon noch in seiner optisch schönsten Form angetroffen hatte.

Die ersten Bilder des heutigen Tage sind auch wieder in der Bildergalerie zu finden.

Stay tuned.

Lagarfljót
Lagarfljót

Island Sommer 2021: Ausflug zum Stuðlagil Canyon

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Leider hat sich das Wetter wieder der eher dunkleren Seite zugewandt: In der Nacht hat’s offenbar geregnet (was ich aber nur dank der Spuren auf meinem Auto erfuhr), und heute war den ganzen Tag durch stark bewölkt, aber relativ warn und ziemlich windstill.

Heute machte ich mich zum Stuðlagil Canyon auf. Dazu fuhr ich erst ein knappe Stunde, um dann, wie sich vor Ort herausstellte, noch einen weitere Stunde zu gehen, bis ich beim Canyon angekommen war.

Als ich beim Parkplatz für den Stuðlagil Canyon angekommen war, nahm ich an, dass man ab da zu Fuss weitergehen musste. Immerhin war der Parkplatz so gross, dass es sogar einen Bereich für Wohnmobile gab, sowie eine Toilette und einen Picknickbereich hatte.
Also nahm ich meine Kamera und ging los. Ohne zu wissen, wie weit es überhaupt bis zum Canyon war. Da aber ganze Familien mit kleinen Kindern den selben Weg gingen, konnte es nicht allzu weit sein.
Schon nach kurzer Zeit wurde ich immer wieder von Autos überholt, die frech nach hinten fuhren. Zuerst ärgerte ich mich über diesen faulen Hunde, die am liebsten überall bis vor die Türe fahren möchten. Aber nach ca 2 Kilometern  Fussmarsch sah ich in der Ferne einen zweiten Parkplatz.
Nachdem ich so weit schon gegangen war, wollte ich nicht umkehren und mein Auto holen. Das hätte zu lange gedauert. Also ging ich weiter und nach ca einem weiteren Kilometer erreichte ich den zweiten Parkplatz.
Und stellte fest, dass der Weg dahinter noch weiterging. Vom Canyon war hier noch überhaupt nichts zu sehen.

Nach weiteren 20 Minuten erreichte ich dann den Canyon zusammen. Ich war praktisch eine Stunde zu Fuss unterwegs gewesen. Hätte ich den zweiten Parkplatz gekannt, wären es bloss 20 Minuten gewesen. Aber was soll’s. Die Bewegung hat mir gut getan. Blöd war lediglich, dass es kaum Wind hatte, und es dadurch viele kleine Fliegen in der Luft hatte, die einen ständig in die Nase, den Mund und die Augen flogen. Der ganze Weg war aber ansonsten relativ flach und konnte ohne grössere Anstrengung bewältigt werden.

Der Stuðlagil Canyon ist die grösste Ansammlung an Basaltsäulen in Island. Über eine Länge von mehreren hundert Meter säumen 20 bis 30 Meter hohe Basaltsäulen den Fluss Jökulsá á Brú. Dieser war früher ein reissender Gletscherfluss, der jeweils sehr viel Schmelzwasser zu Tale förderte. Die Basaltsäulen im Stuðlagil Canyon (Stuðlagil bedeutet Basaltsäulen) resp der Canyon selbst wurde erst so richtig sichtbar, als flussaufwärts ein Stausee mit dem Kraftwerk Kárahnjúkavirkjun gebaut wurde und damit der Fluss beruhigt und die Wassermenge im Fluss reduziert wurde. Das Kraftwerk leistet pro Jahr 4800 GWh, was es zu einem der grössten Wasserkraftwerke Europas macht. Der Stausee hat eine Fläche von 57 km² und der Hauptstaudamm ist 700 m lang und 198 m hoch.
Einmal im Wasser, zur Schneeschmelze, werden die Schleusen am Staudamm geöffnet. Dann führte de Fluss wieder sehr viel Wasser, und dieses ist dann nicht mehr so schön Gletscherblau, sondern wegen der vielen Sedimente dreckig braun.

Der Stuðlagil Canyon ist, wie viele Sehenswürdigkeiten in Island, weitgehend ungesichert. Man kann, auf eigenes Risiko, praktisch überall hin klettern und auch bis ganz hinunter in den Canyon ans Wasser. Nach dem was ich heute diesbezüglich gesehen habe, wundert es mich, dass ich nicht Zeuge eines Unfalls wurde. Und wenn eine italienische Grossfamilie geschlossen aufschreit, weil ihr unbeaufsichtigtes Kleinkind nur im letzten Moment gestoppt werden kann, bevor es über die Klippen rennt, dann haben die auch die eigentliche Gefahr nicht erkannt.

Selbstverständlich dauerte der Rückmarsch zum Parkplatz wieder eine Stunde und ich war unterwegs hauptsächlich damit beschäftigt, unabsichtlich verschluckte Fliegen wieder auszuspucken.

Auf der Rückfahrt vom Stuðlagil Canyon nach Egilsstaðir machte ich bei den Vök Bädern Halt. Hier liess ich mich im warmen Wasser einweichen und entspannte eine Weile.
Auf dem Parkplatz traf ich auf drei Unterwalliser, die mit einem Pinzgauer (und einem Jeep) sechs Wochen durch Island getourt und nun auf dem Weg nach Seyðisfjörður waren, wo am Donnerstag die Fähre nach Dänemark fuhr.
Die Vök Bäder sind relativ neu. Sie wurden erst 2019 eröffnet und der Eintritt kostet um die CHF 40.–.
Das Besondere daran ist, dass zwei der drei Becken mit warmen Wasser im See Urriðavatn schwimmen. Man kann auf eigenes Risiko auch im See schwimmen gehen. Aber der hatte heute Nachmittag ungefähr 15 Grad. Das liess ich also bleiben. Ein kurzer Test mit der Hand im Seewasser reichte mir völlig, um mich dagegen zu enscheiden.
Die Bäder haben bis zu 1’000 Besucher pro Tag, aber wegen COVID-19 mussten die Besucherzahlen limitiert werden. Als ich heute dort war, hatte ich das Gefühl, dass gleichzeitig kaum 100 Besucher dort waren.
Am dritten Becken, welches an das Gebäude mit Garderoben und Restaurant gebaut ist, gibt es zudem eine Bar. Da kann man sich also gemütlich im heissen Wasser ein Bierchen gönnen.

Ich bin mir noch nicht sicher, aber eigentlich habe ich vor, morgen noch einmal dorthin zu gehen.

Die ersten Bilder des Canyons wie immer in der Bildergalerie hochgeladen.

Stay tuned.

Stuðlagil Canyon
Stuðlagil Canyon

Island Sommer 2021: Ausflug nach Borgarfjörður

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Heute habe ich eine deftige Dosis Vitamin D abgekriegt.
Das Wetter zeigte sich von seiner Schokoladenseite: Den ganzen Tag Sonne und Temperaturen bis 20 Grad. Es war heute TShirt-Wetter in Ostisland.
Mein Gesicht brennt jetzt um nach 23:00 immer noch und meine Stirn ist leicht gerötet. Wer denkt denn schon an Sonnencreme, wenn er nach Island fliegt????

Hier in Egilsstaðir bleibe ich nun drei volle Tage und mache von hier aus Ausflüge.

Heute war der erste und der führte mich nach Borgarfjörður. Zu diesem sehr abgelegenen Fjord gelangt man von Egilsstaðir über eine ca 70km lange Strasse, die buchstäblich ins „Nirgendwo“ führt. Ein paar Kilometer ausserhalb von Egilsstaðir gibt es Richtung Norden ausser ein oder zwei Bauernhöfen eigentlich nichts mehr. Aber die Strasse ist inzwischen bis auf ein paar Kilometer geteert und sehr gut ausgebaut.
Um in den Fjord zu kommen, sind am Ende der Pass Vatnsskarð eystra zu überqueren und das Kap Njarðvíkurskriður zu umrunden. Dann kommt man in die Gemeinde Bakkagerði. Laut Hompage der Gemeinde leben dort zur Zeit 100 Leute. Es gibt ein Restaurant, einen grossen Campingplatz und mehrere Gästehäuser für Wanderer. Die Gegend ist bei Wanderern sehr beliebt, und es existieren viele sogenannte Hikingtrails, entlang derer Hütten stehen, die im Sommer bewirtschaftet sind.

Ein weiterer Grund, nach Borgarfjörður zu kommen, ist die einzigartige Situation in Borgarfjarðarhöfn, einem kleinen Hafen ein paar Kilometer ausserhalb von Bakkagerði. Dort gibt es auf einem kleinen Hügel die einmalige Gelegenheit, Papageientaucher und andere Seevögel aus unmittelbarer Nähe beim Brüten zu beobachten. Dabei kommt man den Vögel so nahe wie an keiner anderen Stelle in Island.
Allerdings muss man wissen, dass die Papageientaucher (engl Puffin) diese Nistplätze Anfang August wieder verlassen.
Die kommen nur von Mai bis Anfang August an die Küste, um zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen. Den Rest des Jahres verbringen sie auf dem offenen Meer; auch die Winter.

Daher waren natürlich heute Morgen keine dieser Vögel mehr zu sehen, als ich im Borgarfjarðarhöfn ankam. Und das fünf Tage, nachdem ich auf Vestmannaeyjar eine ganze Kolonie von Puffins fotografieren konnte und sie einen Tag später auch noch auf den Felsen über dem schwarzen Strand von Reynisfjara gesehen hatte.
Einige Möwen waren aber noch da und fütterten ihre mittlerweile schon recht grossen Jungtiere. Offenbar brauchen die mehr Zeit, um flügge zu werden, als die Jungen  der Puffins.
Ich konnte aus ca 2m Distanz zuschauen, wie eine Möwe ihr hungriges Küken fütterte. Dabei verhält sich das Jungtier ziemlich fordernd und rabiat. Das Elterntier würgt das Futter aus dem eigenen Kropf hervor und das Jungtier frisst es direkt aus dem Schnabel des Elterntieres.

Auf dem Rückweg nach Egilsstaðir machte ich noch einen Abstecher an den Fardagafoss. Dieser Wasserfall liegt nicht direkt an einer Strasse und es gibt auch keine grossartige Infrastruktur, um zu dem Wasserfall zu gelangen. Ab dem kleinen Parkplatz an der Strasse nach Seyðisfjörður führt ein stetig ansteigender Wanderpfad zum Wasserfall. Man braucht etwa eine halbe Stunde, um zum Wasserfall zu gelangen und überwindet dabei ca 140 Höhenmeter. Gutes Schuhwerk ist empfohlen (ich habe heute aber auch etliche Turnschuhe gesehen), aber sonst ist der Weg einfach zu begehen.
Bei 20 Grad und direkter Sonneneinstrahlung wurde das für mich eine etwas schweisstreibende Angelegenheit. Ich mag eigentlich grundsätzlich keine Steigungen. Aber es hat sich gelohnt. Man wird oben nicht nur durch das Naturschauspiel des Wasserfall belohnt, sondern hat die ganze Zeit hindurch eine wunderschöne Aussicht auf Egilsstaðir und seine Umgebung. Gutes Wetter vorausgesetzt. Das versteht sich. Und es versteht sich auch, dass ich da oben ein paar schöne Landschaftaufnahmen schiessen konnte. Deswegen bin ich ja hinauf…

Den Rest des Tages genoss ich in Egilsstaðir bei einem Eis und später auf der Terrasse meines Blockhauses in der Sonne.

Selbstverständlich gibt es auch heute einige Bilder, die bereits in der Bildergalerie hochgeladen sind.

Stay tuned.

Island 2021
Jungtierfütterung