Island Sommer 2021: Der Roadtrip hat begonnen

Island_flag

Heute Morgen musste ich mich von den Westmännerinseln verabschieden und mit der Fähre wieder zurück auf die „Hauptinsel“ Island fahren.
Die Überfahrt dauerte wie im Fahrplan vorgesehen 40 Minuten und war alles in allem etwas ruhiger als die Hinfahrt am Vortag. Trotz eines ziemlich starken Windes.

Bevor ich dann auf der Hrvingvegur (dt. Ringstrasse) 1 Richtung Osten fuhr, machte ich noch einen kleinen Abstecher auf der Hochlandstrasse F249 Richtung Þórsmörk (dt. Wald des Thor). Ich fuhr zwar die F249 nicht ganz bis nach hinten,  sondern nur bis zum Nauthúsagil Wasserfall. Der liegt in einer engen Schlucht, in der ich dann leider nicht bis ganz nach hinten kam, weil der der abfliessende Bach irgendwann so tief war, dass man nur noch mit hohen Gummistiefel durchgekommen wäre. Und solche hatte ich leider nicht gerade zur Hand…

Also fuhr ich zurück auf die Ringstrasse und auf dieser alles Richtung Osten.

Unterwegs hielt ich an verschiedenen Orten an, um ein paar Bilder zu schiessen. Darunter waren auch Orte, die ich schon von fünf Jahren auf meiner ersten Islandreise besucht hatte. Den Seljalandsfoss liess ich dieses Mal aus, weil ich schon von Weitem sehen konnte, dass es ziemlich viele Touristen dort hatte (zu viele Busse auf dem Parkplatz…), und die Lichtverhältnisse ohnehin keine besonderen Bilder zugelassen hätten. Beim Skógafoss, dem schwarzen Strand von Reynisfjara und am Diamond Beach am Jökulsárlón hielt ich an. Den Skógafoss hatte ich zwar schon mehrfach besucht, aber ich finde den gewaltigen Wasserfall (25 m breit und 60 m hoch) einfach faszinierend. Ausserdem ist das Gelände so gross, dass sich die Massen an Touristen sehr gut verteilen. Man hat fast immer eine gute Sicht auf den Wasserfall. Im Grunde könnte man unter den Wasserfall gehen und duschen. Bloss wäre das bei einer Fallhöhe des Wassers von 60 Meter vermutlich leicht gefährlich.
Den schwarzen Strand von Reynisfjara hatte ich seit meinem ersten Besuch vor fünf Jahre nicht mehr gesehen. Es hatte dort zwar viele Leute (der Tourismus scheint in Island wieder Fahrt aufzunehmen), aber keine Busse. Diese Busse, die ganze Wagenladungen von Pauschaltouristen aus Reykjavík herankarren, sind echt mühsam. Das heisst, vor Ort sind eigentlich nicht die Busse mühsam, sondern ihr Inhalt…
Wenn ich irgendwo hinkomme und sehe mehrere dieser Busse, mache ich in der Regel kehrt. Zwar hat es immer noch keine Asiaten in Island, aber die Amerikaner sind zurück und die haben vor CORONA immerhin 30% des gesamten Touristenaufkommens in Island ausgemacht. Und sie sind wieder da: in Herden (oder sollte ich sagen Gruppen?), laut, drängelnd, wissen alles (besser) aus irgend einer Fernsehsendung, und in der Regel sind Gehstöcke das bevorzugte Fortbewegungsmittel (ich habe tatsächlich bis jetzt fast keine jüngeren Amerikaner gesehen). Meistens haben diese Leute keine Ahnung, wo sie gerade sind. Darum kümmert sich der lokale Guide. Hauptsache es war schön, gab ein gutes Handybild und man konnte es auf einer Liste abhaken. Ich habe eine Amerikanerin im Hotel in Reykjavík gefragt, wo sie denn am Vortag gewesen sei mit ihrer Tour. Sie konnte es mir nicht sagen…
Und am Diamond Beach war ich noch nie. Ich hatte mir noch nie die Mühe gemacht, beim Jökulsárlón an den Meeresstrand hinunterzugehen. Dort wo die Eisblöcke in Meer gespült werden. Das war rückblickend gesehen ein Fehler. Denn der schwarze Sand ist gespickt mit kleinen Eisstücken, die hier wieder angeschwemmt werden. Ausserdem sah ich heute mehrere Robben, die in der Brandung direkt am Strand schwammen und immer wieder nach Nahrung tauchten.

Insgesamt liegen an dem Abschnitt der Ringstrasse, den ich heute gefahren bin, so viele Sehenswürdigkeiten, dass man es gar nicht schafft, innerhalb eines Tages überall anzuhalten. Dann würde man für die 300km über 12 Stunden (oder sogar länger) brauchen, je nach dem, wie lange man jeweils an den einzelnen Orten bleiben würde. Und für gewisse Sehenswürdigkeiten muss man sowieso mehrere Stunden einrechnen, weil man diese nur mittels Fussmarsch von mehreren Kilometern ab der Ringstrasse erreichen kann. Da kann man gar nicht hin fahren.

Das Wetter machte den ganzen Tag auf „bewölkt“, wobei die Bewölkung zeitweise so tief hing, dass sie locker als „Nebel“ durchgegangen wäre. Ab und zu regnete es ein bisschen, aber meistens war es einfach ein feiner Wasserstaub, der in der Luft lag. Wenn man lange genug ohne Regenschutz draussen war, konnte man durchaus ein wenig nass werden. Aber am meisten Ärger machte die Luftfeuchtigkeit auf den Linsen meiner Objektive. Manchmal musste ich die Linsen vor jeder Aufnahme trocknen.
Mit 14 Grad war es aber eigentlich ganz angenehm. Meistens habe ich meine Jacke nur als Schutz gegen den Regen angezogen.

Die ersten Bilder von heute sind auch schon in der Bildergalerie hochgeladen.

Stay tuned.

Island 2021
Jökulsárlón

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