Auf meiner dritten Etappe bin ich heute von Östersund zurück an die Küste gefahren.
Ziel war Hudiksvall, eine Kleinstadt 300 km nördlich von Stockholm.
Hudiksvall ist nur etwa einen Drittel so gross wie Sundsvall und Östersund. Sie ist vergleichbar mit Solothurn oder Aarau.
Eigentlich hätte ich genau die gleiche Strecke über die Europastrasse E14 zurückfahren müssen, auf der ich gestern nach Östersund gekommen war. Die Alternativroute wurde von Google Maps als Mautstrecke ausgewiesen. Das möchte ich eigentlich soweit möglich immer vermeiden.
Aber die gleichen 200 km zurückfahren, wollte ich doch auch nicht.
Also bin ich noch mehr als an den letzten Tagen, immer wieder runter von der Autostrasse auf Landstrassen ausgewichen.
Und das lohnte sich: Ich hatte sehr schöne Überlandstrecken, auf denen ich zwar keine 100 km/h fahren konnte, dafür umso entspannter vorwärts kam. Und, auch dank dem weiterhin strahlenden Wetter, sehr schöne Landschaften zu sehen kriegte.
Ich fuhr durch Siedlung mit lauter Einfamilienhäuser mit gepflegten Gärten und Rasenflächen. Es sah so aus wie eine Vorstadtsiedlung. Bloss dass da weit und breit keine Stadt war. Die Siedlungen war selber Ortschaften.
Das schöne Wetter und besonders der anhaltende Sonnenschein hat für mich leider auch eine „Schattenseite“:
Wie praktisch immer zu Beginn des Sommers, wenn die Sonne etwas stärker wird, habe ich in den letzten Tagen wieder einen Ausschlag, sogenanntes Nesselfieber, gekriegt. Meine beiden Unterarme und auch die Hände sind übersäht mit einem Ausschlag, der zuweilen auch juckt und brennt. Ich bin ganz offensichtlich allergisch auf die Sonne. Zumindest zu Beginn der Saison.
Sonnenbrand habe ich keinen. Mein Gesicht ist etwas gerötet gewesen. Aber das ist bei mir auch normal in der ersten Sonne, und ich meinen Hut getragen hätte (was ich jetzt auch tue… mea culpa), wäre kaum was zu sehen. Und diese Röte verwandelt sich bei mir in der Regel ganz schnell in Bräune. 😉
Auch der Ausschlag auf den Unterarmen (eine Folge der kurzen Ärmel von TShirts) wird wohl wie immer in ein paar Tagen verschwunden sein. Trotzdem ist er unangenehm.
Deshalb bin ich unterwegs in eine Apotheke und habe dort einen kühlenden Gel aus Aloa Vera erhalten, mit dem Auftrag, den mehrere Male pro Tag aufzutragen und ab sofort lange Ärmel zu tragen. (sic!)
Und was soll ich sagen? Das Zeug wirkt!
Schon nach dem ersten Auftragen hat der Ausschlag nicht gebrannt resp gejuckt. Und ich habe heute tatsächlich kein TShirt getragen, sondern das einzige Langarmhemd, das ich mitgenommen habe (wer denkt schon an Langarmhemd im Sommer?).
Ich habe den Eindruck, dass auch der Ausschlag langsam zurückgeht. Die Arme sind immer noch rot, aber die Pusteln kaum mehr spürbar, wenn man die Haut anfasst. Und die Haut ist merklich kühler geworden.
Also werde ich die Therapie morgen weiterführen.
Und ich überlege mir, noch zwei, drei Tuben dieses Gels zu kaufen und mit nach Hause zu nehmen.
Nach der Ankunft hier in Hudiksvall bin ich nach dem Zimmerbezug in die Stadt gegangen.
Die Stadt liegt am Meer, hat aber auch einen kleinen See. Im Zentrum gibt es eine kleine Fussgängerzone mit Läden und am Hafen wird gebaut. Man kann gut sehen, dass der ganze Bereich umgestaltet wird, um als Freizeitbereich genutzt werden. Ausserdem entstehen dort mehrere Wohnblöcke. Ganz offensichtlich sind da Stadtplaner mit einem neuen Konzept am Werk.
Am Hafen resp in dessen unmittelbarer Nähe findet man auch viele Restaurants und Bars, was gut in das Konzept zu passen scheint.
Morgen geht es 230 km weiter Richtung Süden bis Uppsala. Das ist, im Gegensatz zu meinen bisherigen Etappenorten, eine Grossstadt. Dort werde ich einen etwas längeren Stopp einlegen. Ich bleibe drei Nächte (also 2 volle Tage), um mir die Stadt etwas ansehen zu können.