Skandinavien 2023: Die fünfte Etappe

Flaggen_Schweden_Dänemark

Nach zwei ruhigen und schönen Tagen in Uppsala habe ich heute meine Reise fortgesetzt.
Ziel war Nynäshamn, weil von dort die Fähre nach Visby auf der Insel Gotland fährt.

Das wäre eigentlich eine relativ kurze Strecke gewesen. Aber zwischen Uppsala und Nynäshamn liegt Stockholm. Und durch die Grossstadt wollte ich nicht unbedingt fahren. Das wäre zwar einfach gewesen und schnell gegangen. Aber dann wäre ich nur auf der Autobahn gefahren und hätte nichts von der Umgebung gesehen.

Also habe ich den sprichwörtlichen Bogen um Stockholm gemacht und bin hauptsächlich über Land gefahren. Erst einmal nach Westen, bis ich in Västerås umdrehte und wieder Richtung Osten fuhr, direkt auf Nynäshamn zu.

Aber erst einmal bin ich gleich nach der Abfahrt im Zentrum von Uppsala in den Norden der Stadt gefahren und habe Gamla Uppsala besucht. Ein kleines Freilichtmuseum inmitten eines Aussenquartiers von Uppsala, in dem alte skandinavische Häuser aufgebaut sind. Und mittendrin eine alte romanische Kirche, die Gamla Uppsala kyrka mit einem grossen Friedhof.
In einigen der Häuser gibt es auch Ausstellungen. Bloss sind die meisten davon leider nur am Wochenende offen.

Mein nächster Halt kam dann nach etwas über hundert Kilometer gegen Mittag in Eskilstuna. Dort liegt der Parken Zoo, den ich mir genauer ansehen wollte.

Zuerst war ich enttäuscht, nachdem ich den Eintritt bezahlt hatte und in den Zoo hineingelassen wurde. Das Gelände wurde mit Musik beschallt und gleich hinter dem Eingang befand sich eine Art Vergnügungspark für Kinder. Lärm, Musik, Gekreische und allgemein Jahrmarktstimmunng waren nicht gerade das, was ich in einem Zoo erwarten würde.
Und vor allem: Wie reagieren die Tiere auf diesen Lärm?
Und: Gab es denn überhaupt Tiere oder hatte ich hier eine Niete gezogen?

Wie sich herausstellte, lag der Zoo hinter dieser Lärmkulisse. Und das hüglige Gelände stellte sicher, dass man in dem Bereich, in dem die Tiere gehalten wurden, gar nichts mehr von dem Jahrmarktlärm hörte. 🙂

Der Zoo ist sicher nicht so gross wie andere Zoos, die ich kenne. Aber die Fläche, auf der die Tiere gehalten werden, ist so gross, dass ich dann doch rund drei Stunden gebraucht hatte, um alles anzusehen.
Der Zoo ist alt. Er wurde 1898 als einer der ersten Nationalparks Schwedens eröffnet. Er ging 2016 für den symbolischen Preis einer schwedische Krone von der Gemeinde Eskilstuna an eine private Firma.

Nicht so alt wie der Zoo selbst, aber doch sichtbar in die Jahre gekommen sind einige der Gehege.
Trotzdem bietet der Zoo eine grosse Vielfalt an Arten und engagiert sich auch im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm.
Es ist mir auch aufgefallen, dass der Zoo fünf Grosskatzenarten hält: Asiatischer Löwe, Tiger, Amurleopard, Jaguar und Gepard. Dazu kommen noch weitere, kleinere Raubkatzen wie zum Beispiel der Nebelparder. Reptilien gibt es nicht viel: Ein paar Frösche (darunter den Gelbgebänderten Baumsteiger), Salamander, einen Königspython und ein Gilamonster habe ich gesehen. Hingegen gibt es keine Menschenaffen.
Besonders hat mir gefallen, dass die meisten Gehege gross angelegt sind und den Tieren Auslauf bieten. Das hatte zwar zur Folge, dass man die Tiere suchen musste und manchmal auch nicht gefunden hatte (ich habe keinen Löwen und keinen Leoparden gesehen), aber dafür habe ich mit einer einzigen Ausnahme keine Bewegungsstereotypien gesehen. Einzig die Sandkatze „tigerte“ immer wieder exakte die gleiche Strecke auf und ab, obwohl sie nach meinem Dafürhalten viel Auslauf hatte.

Nach drei Stunden begab ich mich dann wieder auf die letzten 130 Kilometer nach Nynäshamn, welche problemlos verliefen.

Hier habe ich gleich neben dem Fährterminal im Hotel Skärgårdshotellet ein geräumiges Zimmer erhalten, das in rustikalem Stil eingerichtet ist. Trotzdem bietet es allem Komfort und auch notwendige Technik. Solche Hotelzimmer sind ganz nach meinem Geschmack. Besonders in Skandinavien habe ich noch nicht oft so etwas angetroffen. Schade, dass ich nur für eine Nacht hier bin.

Morgen nehme ich dann die Fähre nach Visby, der Hauptstadt der Insel Gotland.
Da das Wetter laut Wetterbericht weiterhin sehr schön sein soll, erwarte ich eine ruhige Überfahrt. Immerhin dauert sie dreieinhalb Stunden.

Stay tuned.

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