
200 km weiter nach Norden
Wieder hat mich heute ein Fahrer direkt beim Hotel abgeholt und mich nach Kirkenes gefahren.
Hat alles tiptop geklappt. Pünktlich um 08:00 stand der Bus vor dem Hotel und wir fuhren, unterbrochen durch eine Kaffeepause, die 200 km nach Kirkenes in einem Zug durch.
Dank der Spikes, die das Fahrzeug aufgezogen hatte, und auch weil es kaum Verkehr hatte, konnte der Fahrer fast durchweg 80 bis 100 km/h fahren.
Lediglich Rentiere, die immer wieder gemütlich über die Strasse gingen, als ob nichts wäre, zwangen den Fahrer zum Verlangsamen.
Ansonsten traf ich um 09:30 Ortszeit direkt am Hurtigruten-Anleger ein. Mein Schiff, die MS Finnmarken lag schon da, und die letzten Passagiere gingen von Bord.
Ich konnte direkt einchecken, aber die Kabine war erst mit der Abfahrt in ca 2.5 Stunden bereit. Also ging ich erst einmal in den Ort, um mir einen Kaffee und ein Sandwich zu gönnen. Draussen herumzuspazieren war eine zeitlich eingeschränkte Option, denn es herrschte um die -21 Grad Celsius.
Danach ging ich an Bord auf das Panoramadeck, bis wir ablegten, und ich in die Kabine konnte, um mein Gepäck auszupacken.
Die Schiffsreise beginnt
Schon bald nach dem Ablegen und dem Verlassen des Hafens zeigte sich allerdings, dass die See ziemlich unruhig war. Es war fast unmöglich, einigermassen geradeaus zu gehen.
Und ich kriegte das in meiner Kabine innerhalb kürzester Zeit zu spüren: Mir wurde schwindlig und übel, und ich hatte kalte Schweissausbrüche.
Ich weiss von früheren Fahrten auf dem Wasser, dass ich selbst eine sehr stürmische See gut überstehe, wenn ich mich nicht hinsetze und mich möglichst an der frischen Luft aufhalte.
Aber das war beides nur beschränkt möglich: zum einen musste (wollte) ich meine Koffer fertig auspacken, und zum anderen musste ich um 14:00 zum Sicherheits-und Informationsvortrag. Also mussten Medikamente her, welche ich in weiser Voraussicht gekauft und mitgenommen hatte.
Ob die wirkten oder ob es daran lag, dass wir ruhigere See kriegten? Auf alle Fälle ging es mir nach ca 2 Stunden wieder besser und das Abendessen um 19:30 (ich bin in der letzten Ablösung) musste nicht ausfallen.
Die See ist immer noch etwas unruhig und das Schiffe bewegt sich auf und ab. Sicher nicht schlimm, aber bei mir reicht es, dass ich mich fühle, wie früher beim nach Hause gehen nach einem ausgiebigen Kommers mit der Verbindung. Mir ist zwar nicht schlecht, aber das komische Gefühl im Magen ist zurückgekommen, und ich fühle mich wie betrunken.
Mal sehen, was die Nacht bringt….
Für Morgen habe ich eine Stadtrundfahrt in Hammerfest gebucht, der nördlichsten Stadt der Welt.
Und in der Nacht, wenn wir gegen Mitternacht anlegen, werde ich Tromsø auf eigene Faust erkunden. Ich kenne die Stadt ein wenig von früheren Besuchen her. Und ich habe meine Vorstellungen, wohin ich will.