Ein trüber, aber entspannter Tag auf See

Heute war wirklich nicht viel los.
Das Wetter war trüb, windig, regnerisch und auch verschneit.
Dazu kam, dass wir keine längeren Liegezeiten in einem der Häfen hatten, die eine Aktivität an Land erlaubt hatten. Lediglich je eine knappe Stunde am Nachmittag und am Abend in Brønnøysund und Rørvik.

Also habe ich mir einen faulen Tag gemacht, gemütlich und lange mit den Österreichern zusammen gefrühstückt, das Mittagessen ausfallen lassen und ein paar Bilder bearbeitet.
Ab und zu habe ich mich warm angezogen und bin ein paar Minuten nach draussen an Deck.
Die Temperaturen liegen nun um den Gefrierpunkt. Man merkt deutlich, dass wir immer südlicher fahren. Und das ist verglichen mit dem Norden richtig warm. Aber der Wind auf See ist bissig und lässt die Luft eisig anfühlen, obwohl der Schnee und das Eis an deckt wegschmelzen und überall nur noch nasser Match liegt.
Heute war es in Kirkenes, dem Ausgangspunkt unserer Fahrt im Norden, -32 Grad Celsius. Ich bin überzeugt, dass das angenehmer gewesen wäre als hier auf dem Schiff.

Ansonsten habe ich es mir bei einer Tasse Kaffee einfach nur gut gehen lassen. 😉

Ich habe heute unterwegs natürlich trotzdem ein paar Bilder geschossen. Die sind aber noch nicht bearbeitet. Deshalb gibt es noch keine Galerie von 7. Reisetag. Stattdessen habe ich in der Galerie des 6. Tages noch ein paar neue Bilder hochgeladen.

Nordlichter über Svolvær
Nordlichter über Svolvær

Die Vesterålen & Lofoten

Eine weitere kurze Nacht

Auch die letzte Nacht war verhältnismässig kurz. Ich habe knapp sechs Stunden geschlafen.
Das lag daran, dass wir von 23:45 bis 01:45 in Tromsø angelegt hatten und ich zusammen mit meinen Tischnachbarn (zwei Niederösterreicher) unterwegs war, um Nachtbilder zu schiessen; mit einer kleinen Hoffnung, dass dabei auch ein paar Nordlichter auftauchten. Diese Hoffnung wurde jedoch nicht erfüllt. Trotzdem war ich erst um 01:30 wieder an Bord, und bis ich im Bett war, war es nach zwei Uhr…
Also ist der Plan, heute vor Mitternacht schlafen zu gehen. Mal schauen.
Wir haben heute Nacht eine 4 stündige Passage über relativ offenes Meer und werden erst gegen 02:30 in Bodø anlegen. Da passiert die ganze Nacht nichts Besonderes, wenn das Meer ruhig bleibt…

Die verwinkelten Inseln und Inselchen Vesterålen und Lofoten

Heute sind wir den ganzen Tag durch die Wasserstrassen der Vesterålen und Lofoten gefahren. Die Inseln kamen manchmal so nahe, dass man das Gefühl hatte, sie berühren zu können.
Es ist faszinierend, zu sehen, wie die Seeleute dieses grosse Schiff mit grosser Genauigkeit da durch führen. So ist der ausgebaggerte Kanal vor Risøyhamn gerade mal 100 Meter breit und sieben Meter tief. Unser Schiff hat einen Tiefgang von 4 Meter 90.

Doch noch ein paar Nordlichter

In Svolvær bin ich dann noch einmal von Bord gegangen, um zu fotografieren. Zum Einen wollte ich die Magic Ice Bar wieder besuchen, und ein paar Bilder von den Eisskulpturen machen. Das letzte Mal hatte ich bei meinem ersten Besuch dort nicht die richtige Kamera dabei.
Zu Anderen wollte ich ein paar Nachtaufnahmen von dem Städtchen machen, denn bei meinem letzten Besuch hatten die dort Mitternachtssonne. Es wurde nie richtig dunkel.
Mit Nordlichtern hatte ich aufgrund der Prognosen und der Lage der Stadt nicht mehr gerechnet.
Aber genau die tauchten zum Ende meines Langgangs auf. So habe ich in aller Eile (ich wollte auf keinen Fall das Schiff verpassen…) noch ein paar Nordlichter fotografieren können. 🙂

Das Wetter war übrigens den ganzen Tag bewölkt und diesig. Die Temperaturen bewegten sich auch in der Nacht kaum unter -6 Grad. Also nicht mehr wirklich kalt…

 
Der schmale Kanal und die Brücke bei Risøyhamn
Der schmale Kanal und die Brücke bei Risøyhamn

Norwegen 2018: Neue Bilder in der Galerie

NorwegenEine gute Woche nachdem ich aus Norwegen nach Hause gekehrt bin, habe ich etliche neue Bilder bearbeiten können und in die entsprechenden Galerien hochgeladen.

Schaut sie Euch doch mal an. 😉

Aber werden in den nächsten Tagen noch mehr dazukommen.

„Sonnenuntergang“ am Strand von Nyksund

alte Fähranlegestelle bei Evenskjer
alte Fähranlegestelle bei Evenskjer

Norwegen 2018: Tag 11 – die letzte Etappe

NorwegenDie heutigen knapp 240 km Fahrt von Narvik nach Tromsø waren die letzte Etappe meiner Reise über die Inseln der Vesterålen und Lofoten. Meine Reise ist also auch schon wieder zu Ende.
Die Fahrt verlief absolut problemlos, und da auch heute das Wetter unterwegs auch immer wieder wechselte, konnte ich auch wieder einige Zwischenhalte einlegen, um ein paar Aufnahmen der phantastischen Landschaft zu machen. 🙂

So kam ich dann gegen 15:00 nach ca fünfeinhalb Stunden in Tromsø an, und checkte gleich wieder im Clarion Collection® Hotel With ein, in dem ich schon zu Beginn meiner Reise gewohnt hatte.

Nach dem Einchecken im Hotel rief ich die Mietwagenfirma an und vereinbarte einen Rückgabetermin eine Stunde später beim Hotel. Ich erwähnte schon am Telefon den Schaden an der Stossstange hinten rechts und war nun gespannt, was da finanziell auf mich zukommen würde.
Als der Mitarbeiter von Europcar dann im Hotel auftauchte, erlebte ich eine durchaus positive Überraschung: Der Schaden war nicht während meiner Fahrt entstanden, sondern bereits vorher.
Der Mitarbeiter, der mir am am Dienstag vor Woche den Wagen brachte, hat den Schaden mit einer kleinen Markierung auf dem Rapport zwar vermerkt, mich aber am Auto nicht darauf hingewiesen. Und da es regnete bei der Übernahme habe ich den Wagen auch nicht so genau angesehen. Mea culpa, maxima culpa. 😦
Da habe ich wohl wieder einmal eine Lehre gezogen. In Zukunft werde ich mir Mietautos bei der Übernahme genauer ansehen…
Aber besser so, als umgekehrt.

Nun bin ich daran, erste Bilder von heute zu bearbeiten, Sicherheitskopien von allen Bilder anzulegen und mein Equipment zu zerlegen, zu reinigen und reisefertig zu machen.

Morgen kann ich es gemütlich nehmen. Ich muss bis spätestens um 12:00 hier im Hotel auschecken, aber mein Flug nach Oslo geht erst um 17:05. Mit dem Bus sind es ca 15 Minuten zum Flughafen und die Bushaltestelle ist zwei Minuten vom Hotel entfernt.
Somit habe ich bis ca 15:15 noch Zeit. Ich werde wohl mein Gepäck beim Hotel einstellen und es mir dann im Esssaal bei Kaffee und Wasser à discretion mit dem Laptop noch ein paar Bilder bearbeiten, bis mein Bus fährt.

Schneefall im Juni auf einem Pass 311 Meter über Meer
Schneefall im Juni auf einem Pass 311 Meter über Meer

Blick auf den Fjord vom Hotel Gratangsfjellet aus
Blick auf den Fjord vom Hotel Gratangsfjellet aus

Norwegen 2018: Tag 10 – eine ruhige Fahrt entlang der Küste

NorwegenDie heutige Fahrt von Svolvær  nach Narvik verlief ziemlich unspektakulär.
Ausser dass das Wetter ständig änderte und ich heute wieder einmal von Starkregen bis Sonnenschein alles gesehen habe. Und das war gut so. 🙂

Die 240 km Distanz fuhr ich ohne Probleme. Dank der Wetterwechsel lohnte es sich auch immer wieder, anzuhalten und sich etwas genauer anzusehen. Und natürlich Bilder zu machen. 😉
Daher brauchte ich für die Strecke schlussendlich fünfeinhalb Stunden. Und weil man hier maximal 90 km/h fahren darf, in der Regel aber weniger schnell unterwegs ist.

Somit habe ich auch die Lofoten verlassen und befinde mich nun wieder auf norwegischem Festland.

Kurz vor Narvik fuhr ich dann an einer riesigen Baustelle vorbei, an der eine neue Brücke (die Hålogaland Brücke oder Hålogalandsbrua) über einen Seitenarm des  Ofotfjorden, genauer über den Rombaksfjord gebaut wird.
Sie wird mit 1533 Metern Länge die zweitlängste Brücke Norwegens werden und die längste Hängebrücke nördlich des Polarkreises.
Es macht den Eindruck, dass das Teil schon fast fertig ist. Jedenfalls wird die Eröffnung für 2018 angekündigt und die Strassenanshlüsse sind auch schon gebaut. Damit werden die Anfahrtsdistanzen nach Narvik um 5 – 17 Kilometer verkürzt werden, je nach dem, woher man kommt.

In Narvik habe ich dann noch etwas für meine Bildung getan, und mich im Kriegsmuseum über die Schlacht um Narvik 1940 informiert.

Morgen fahre ich meine letzte Etappe dieser Reise von Narvik nach Tromsø, wo ich den Mietwagen zurückgeben und eine letzte Nacht übernachten werde, bevor ich am Donnerstag in die Schweiz zurückfliege.

alte Fähranlegestelle bei Evenskjer
alte Fähranlegestelle bei Evenskjer

Die neue Hålogaland Brücke vor Narvik
Die neue Hålogaland Brücke vor Narvik

Norwegen 2018: Tag 9 – Ein Spaziergang und Tausende getrockneter Fischköpfe

NorwegenHeute stand also die Erkundung von Svolvær auf dem Programm.

Das Wetter war heute nicht ganz so konstant wie gestern. 😉
Zwar generell stark bewölkt, die Temperaturen im einstelligen Bereich und etwas Wind. Aber Regen liess sich erst einmal nicht blicken.
Also entschloss ich mich, den alten Stellungen einer Batterie der deutschen Küstenartillerie im 2. Weltkrieg auf der Insel Kjeøya (Kjeøya kystbatteri) einen Besuch abzustatten.

Die Insel liegt direkt vor Svolvær und schirmt das Hafenbecken gegen das offene Meer ab. Verbunden mit der Stadt ist diese und noch andere kleinere Inseln durch eine hohe Bogenbrücke. Mein Ziel lag im Grunde direkt vor meiner Nase. Bloss sind da ein paar hundert Meter Meerwasser des Hafenbeckens dazwischen. Also musste ich einen Bogen über die bereits erwähnte Brücke machen und war nach ca einer halben Stunde dann vor Ort.

Dass auf dieser Insel auch überall grosse Gestelle standen, an denen die Fische zum Trocknen aufgehängt werden, habe ich ja schon von meinem Hotelzimmer aus gesehen.
Aber aus der Nähe betrachtet, stellte sich dann aber heraus, dass an den Gestellen nicht Fische hingen, wie ich es schon von meiner letzten Unterkunft kannte, sondern ganze Bündel von Fischköpfen. Da es immer wieder leicht nieselte, waren diese Tausende von Fischköpfen nicht ganz trocken und rochen entsprechend.

Hinter diesen Gestellen fand ich dann die Überreste der Küstenartilleriestellung HKB 47/ 973 Kjäröen, mit der die deutsche Wehrmacht während der Besetzung Norwegens im 2. Weltkrieg den Hafen von Svolvær verteidigte.
Da ist im Grunde nichts mehr; ausser ein paar betonierte Höhlen, die zum grossen Teil zugemüllt sind.
Wenn man nicht weiss, wo man suchen muss, wird man nicht viel finden. Und dass es sich um ehemalige Stellungen der Küstenartillerie handelt, habe ich eigentlich nur an einem Ort erkennen können, an dem ich noch die alten Eisenschienen gefunden habe, auf denen früher die Kanonen in Position gedreht wurden.
Die Norweger machen gar nichts für den Erhalt resp Sicherheit dieser Anlage. Es gibt keine Wege dorthin, und es gibt auch keine Absperrungen. Man balanciert sich über Stock und Stein, durch Gras und Gebüsch, bis man auf alten Beton trifft. Immerhin ist es auf Google Maps verzeichnet. So habe ich davon erfahren.
Es sieht auch so aus, als ob die Einheimischen dieses Gebiet im Sommer als Naherholungsgebiet nutzen. Ich habe Picknicktische und Feuerstellen gefunden; und eine Menge Müll (sic!).
Ich denke, irgendwann werden alle Bunker zugewachsen und verfallen sein.

Danach habe ich dem Fiskerkona am äussersten Ende der Insel einen Besuch abgestattet. Diese Skulptur, die die Fischer am Eingang des Hafens von Svolvær am Pier begrüsst, zeigt „feskarkjärringa“ – jemanden, den Sie lieben. Die Skulptur wurde vom Bildhauer Per Ung geschaffen.

Danach trat ich den Rückweg in die Stadt an, und genau dann begann es auch wieder zu regnen. Allerdings wäre der Begriff „Schnee“ auch nicht ganz verkehrt. Es regnete nicht wirklich, sondern der Niederschlag, der herunterkam, wird von den Meteorologen mit „Graupelschauer“ bezeichnet. Kleine Eiskörnchen, die man noch nicht als Hagel bezeichnen kann, die aber dank dem Wind im Gesicht ziemlich stechen können.
Es versteht sich von selbst, dass der Niederschlag nur so lange dauerte, bis ich über die Brücke zurückgekommen und die schützenden Häuser der Stadt erreicht hatte.

Und so ging es dann mit dem Wetter am Nachmittag weiter: trocken, Graupelschauer, trocken, Regen, trocken, Graupelschauer, etc.

Deshalb habe ich in der zweiten Tageshälfte noch das Kriegsmuseum 1940 – 1945 besucht, und am Abend das Magic Ice.
Das sogenannte Kriegsmuseum dokumentiert die deutsche Besetzung von Svolvær und den Lofoten im 2. Weltkrieg.
Im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine umfangreiche Sammlung von Uniformen, Ausrüstungen und Abzeichen, sowie Bildern und Dokumente aus dieser Zeit. Man hat sogar das Büro der Gestapo in Svolvær nachgebaut.
Viele Exponate sind nicht nur in norwegisch, sind auch in englisch und deutsch beschriftet.

Das Magic Ice ist generell gesehen ein grosser Eisschrankin dessen Innerem eine Temperatur von -6 Grad Celsius herrscht. Darin sind wie in einer Galerie die Werke litauischer Eiskünstler ausgestellt. Und es gibt eine Rutsche sowie eine Bar aus Eis. Am Eingang erhält man einen warmen Überwurf und Handschuhe. So hält man es dort drin problemlos länger aus. Ich war ungefähr eine Stunde ununterbrochen drin und habe nicht gefroren.
An der Bar kann man übrigens alles konsumieren, wonach man Lust hat. Wie in einer „normalen“ Bar: Bier, Wein, Schnaps und auch alkoholfreie Getränke. Und im Eintrittspreis ist ein Willkommens-Drink aus einem Becher aus purem Eis inbegriffen. Weiter Konsumationen müssen bezahlt werde.
Da habe ich erfahren, dass in Tromsø gerade eben ein weiteres Magic Ice eröffnet worden ist. Mal schauen, wo das ist, wenn ich am Mittwoch wieder nach Tromsø komme.

Morgen nehme ich dann die zweitletzte Etappe meiner Reise unter die Räder und fahre zurück auf’s Festland nach Narvik.

Blick auf das offene Meer von der alten Stellung der Küstenartillerie aus
Blick auf das offene Meer von der alten Stellung der Küstenartillerie aus

Tausende getrockneter Fischköpfe

Norwegen 2018: Tag 8 – Es frischt auf auf den Lofoten

NorwegenIch hasse es, wenn Wetterprognosen genau zutreffen. ;-(
Heute stimmte die Prognose von gestern viel zu genau: es regnete schon beim aufstehen, und jetzt, kurz vor Mitternacht, wenn ich diese Zeilen schreibe, regnet es immer noch.

Grundsätzlich macht mir solches Wetter auch in den Ferien nichts aus.
Zum einen sollte man wissen, wohin man fährt, was dort für Wetter herrschen kann. Und man sollte entsprechende Kleidung mitnehmen, damit man trotz Regen nach draussen kann.
Genau das habe ich gewusst und bin deshalb auch nicht überrascht. Also eigentlich kein Problem. 😉
Zum anderen sollte man für solche Tage immer ein „Schlechtwetterprogramm auf Lager haben, zB einen Museumsbesuch oder sonstige Indooraktivitäten. Oder eben passende Kleidung mitnehmen, damit man trotzdem nach draussen kann.
Auch das habe ich gemacht und bin auch deshalb nicht überascht. Also immer noch kein Problem. 😉
Das Problem liegt für mich in der Fotografie:
Wind, Kälte und von mir aus auch Schnee stören mich beim Fotografieren wenig. Auf alle Fälle weniger als Hitze und permanenter, starker Sonnenschein.
Aber Regen macht es in zweifacher Hinsicht schwierig resp fast unmöglich, anständige Bilder zu schiessen.
Erstens können Regentropfen auf der Linse zwar ein Stilmittel sein, aber müssen sie unbedingt auf jedem Bild sein? Nicht wirklich. Das nervt ein bisschen, und verdirbt einem ganz schnell die Freude. 😉
Und zweitens kommen mit starkem Regen oft eine tiefhängende Bevölkung und eine Art Schleier in der Luft (bei der Menge Wasser nicht weiter verwunderlich). Und damit sieht man oft sehr wenig. Und wenn überhaupt, dann nur diffus durch eben besagten Schleier.
Es nervt deshalb, wenn man den ganzen Tag durch eine wunderschöne Landschaft fährt, und ganz genau weiss, dass es sich nicht lohnt, anzuhalten, aus dem Wagen auszusteigen (und dabei ein bisschen nass zu werden), weil bei der Sicht sowieso kein gutes Foto entsteht.
Wenn nun solches Wetter mit dieser Sicht den ganzen Tag ununterbrochen herrscht, und ich auf über hundert Kilometern Fahrt von Leknes nach Svolvær kein einziges gutes Landschaftsbild habe machen können, nervt mich das bei aller Liebe zum kühlnassen Wetter hier im Norden halt schon. 😦

Wegen dem Wetter habe ich heute das Ersatzprogramm aktiviert:
Ich war in Henningsvær in der Galerie eines einheimischen Fotografen, dem Galerie Lofotens Hus, und ich war in Kabelvåg im Lofotmuseem Storvågan. Die bekannte Vågan kirke habe ich heute wie schon vor zwei Tagen ausgelassen. Vor zwei Tagen, als ich das erste Mal daran vorbeifuhr, fand dort gerade eine Beerdigung statt. Da ist man als Tourist fehl am Platz. Und heute habe ich sei mir für morgen „aufgehoben“, da das Wetter vermutlich ähnlich sein wird…

Nun bin ich also bis übermorgen in Svolvær, im Thon Hotel Lofoten. Ich wohne im 8. Stock und habe Blick direkt auf die Anlagestelle der Hurtigruten-Schiffe, die die ganze norwegische Küste befahren. Morgen werde ich mich in erster Linie in dieser kleinen Stadt umschauen, und allenfalls ausserhalb noch ein oder zwei Plätze besuchen.

Und übrigens: Ich habe schon wieder diesen getrockneten Kabeljau (oder Dorsch), den sogenannten Stockfisch direkt vor meiner Nase, dort wo wohne.
Auf der Feuertreppe dieses modernen, 10-stöckigen Hotels habe ich im achten und neunten Stock doch tatsächlich Stockfisch entdeckt.
Mein Zimmer liegt direkt neben der Feuertreppe. Das fand ich eigentlich sehr gut, als ich angekommen bin.
Bis ich von unten von der Strasse aus die Fische dort haben hängen sehen…

Regenbogen über dem Hafen von Svolvær

Stockfisch auf der Feuertreppe im 8. Stock des Thon Hotel in Svolvær

Norwegen 2018: Tag 7 – Museumsdorf und weisse Sandstrände

NorwegenDer zweite Tag auf den Lofoten respektive der siebte Tag meiner Reise begann wettertechnisch gesehen, wie der Vortag aufgehört hatte: trocken und weitgehenst windstill, aber mit einer dicken, dunklen Wolkenschicht am Himmel. ;-)

Heute habe ich das Museumsdorf Nusfjord auf der Insel Flakstadøya sowie den weissen Sandstrand Haukland hier auf Vestvågøy besucht.
Die beiden Orte wurden mir von der netten Dame hier an er Rezeption empfohlen. Ich kann sie auch weiterempfehlen, falls ‚mal jemand hier in der Gegend sein sollte.

Ich entschied mich, zuerst nach Nusfjord zu fahren, das etwa eine halbe Stunde Fahrt in südlicher Richtung auf der nächsten Insel Flakstadøya liegt. Dort blieb ich schliesslich mehr als drei Stunden und schaute mir das ganze Dorf, das ein einziges Museum (am Dorfeingang bezahlt man Eintritt, dafür ist der Parkplatz gratis) ist, genau an. Es stellte sich aber bald heraus, dass es dort nicht nur historische Gebäude gibt, in denen die Geschichte der Fischerei in dieser Gegend erklärt wird. Das Dorf ist auch eine Siedlung von Rorbuer, die man mieten kann, also eine Art Hotel.
Im Dorf gibt es neben den Museumsinstallationen natürlich auch ein Restaurant, welches auch grössere Busladungen von Touristen abfertigen kann, eine Holzofenbäckerei und einen Souvenirladen. Dazu kommen verschiedene Anbieter von Bootstouren aller Art, aber auch einen normalen Laden, in dem man fast alles kriegt.
Im Hafen gibt es eine sehr lebhafte, laute Mövenkolonie. Die Vögel brüten zur Zeit und nisten, sitzen (und sch…sen) deshalb überall.

Als ich dann Nusfjord am Nachmittag verliess und mich auf den Weg zum Strand von Haukland machte, begann es zu regen. Der Regen begleitete mich bis nach Haukland und wurde unterwegs immer stärker. Das machte den Fotostopp in Kilan sowie das Fotografieren am Strand von Haukland zu einer Herausforderung. Ich denke aber, dass mir doch ein paar einigermassen brauchbare Bilder gelungen sind. 😉

Es versteht sich fast von selbst, dass der Regen aufhörte, sobald ich über den Hügel nach Leknes kam und dann Richtung Mortsund fuhr. Als ich an meiner Unterkunft ankam, war hier alles trocken…

Gestern habe ich noch erwähnt, dass ich hier noch ein paar Worte zu der direkten Umgebung meines Rorbu scheibe. 😉
Dass es auf der einen Seite direkt am Wasser liegt, ist ja in der Natur der Sache.
Aber auf der anderen Seite, sozusagen landwärts, stehen zwei grosse Gestelle mit hunderten zum Trocknen aufgehängten Fischen (siehe auch Bild unten links).
Wer mich kennt, weiss, dass ich mit den Tierchen, die sonst im Wasser leben, so gar nichts anfangen kann. Ich kann ihren Geruch nicht ausstehen und ich mag weder den Geschmack noch die Konsistenz des Fleisches.
Und ausgerechnet ich wohne in unmittelbarer Nähe eine Freiluftfischtrocknungsanlage. Da kommt mir doch gleich der berühmte „Murphy“ in den Sinn…
Zum Glück sind die Viecher zum grössten Teil schon dürr und somit nicht mehr so geruchsintensiv.

Morgen geht’s dann wieder Richtung Norden nach Svolvær, wo ich die nächsten zwei Nächte beleiben werde.
Ich trete somit morgen dann den „Rückweg“ nach Tromsø an.

Mein "Hinterhof" in Mortsund (sic!)
Mein „Hinterhof“ in Mortsund (sic!)

Der Hafen von Nusfjord
Der Hafen von Nusfjord

Norwegen 2018: Tag 6 – Halbzeit

NorwegenSo, dieses Mal beginne ich etwas früher an zuschreiben. ;-)
Obwohl ich wegen des Lichts wohl kaum vor Mitternacht schlafen gehe. Denn auch wenn sich mir die Sonne bisher um Mitternacht noch nie gezeigt hat (es war eigentlich immer bewölkt), ist es draussen natürlich taghell. Das Licht lässt sich am besten so mit der Stimmung beschreiben, wenn tagsüber ein starke Gewitter im Anrollen ist und schwere Wolken den Himmel verdunkeln.

In Nyksund war heute morgen beim Aufstehen ziemlich tristes Wetter.
Zwar war es einigermassen windstill, und es nieselte nur ein bisschen. Aber das Licht war durch die dicke Wolkendecke so diffus, dass sich im Dorf keine wirklich guten Bilder ergaben.
Also brach ich die Erkundungstour, die ich nach dem Frühstück geplant hatte, schon nach 5 Minuten wieder ab, weil die Bilder von gestern Abend um ein Vielfaches besser waren, als das, was mir an diesem Morgen gelang.
Also packte ich meine Sachen und nahm die nächste Strecke in Angriff: 240km bis nach Mortsund bei Leknes. Das Statles Rorbusenter AS war mein Ziel. Dort würde ich für die nächsten zwei Nächte bleiben.
Wie geplant verzichtete ich auf die Fährpassage von Melbu nach Fiskebøl und nahm stattdessen die Strasse über die Insel Hinnøya. Das war nur 28 Kilometer mehr Fahrstrecke, aber 25 Minuten schneller. Und die Maut für Tunnel und Brücken kostet weniger als die Fähre. 😉
Übrigens, die Fahrt begann natürlich wieder mit den zehn Kilometer ungeteerter Strasse voller Schlaglöcher…

Die Fahrt verlief gut, eigentlich ohne Probleme. Ich fuhr durch wunderschönes Landschaften, und versuchte bei einige Stopps, diese Landschaften auch fotografisch festzuhalten. Warum hat es eigentlich genau dort, wo die besten Aussichten und die schönsten Landschaftsszenen sind, nie eine Haltebucht, einen Rastplatz oder einen Aussichtspunkt? Es ist schon sehr frustrierend, wenn man in genau so einem Moment nicht anhalten kann resp darf.
Das Wetter machte soweit auch mit. Das heisst, es regnete eigentlich kaum, und die Wolken rissen immer mal wieder auf und liessen die Sonne durch.

Aber leider ging es heute nicht ganz ohne Ärger durch. Relativ grossen Ärger sogar, der auch noch teuer werden könnte.
Bei einem meiner Fotostopps bemerkte ich plötzlich, dass die hintere Stossstange meines Mietwagens offenbar beschädigt war. Bei näherem Hinsehen stelle ich fest, dass die Stossstange zerrissen und eingebeult ist.
Offenbar hat mich da einer gerammt. Das sind nicht bloss ein paar Lackkratzer, wie man es bei flüchtigen Berührungen in Parkhäusern und dergleichen kennt. DAs Polyester der Stossstange ist zerrissen, und ich würde sagen, dass man da die ganze Stossstange wechseln muss.
Da ich mich aber an einen solchen Vorfall nicht erinnern kann, ist es weder während der Fahrt passiert, noch habe ich es selbst beim Rückwärtsfahren verursacht.
Das sieht ganz nach Parkschaden mit „Fahrerflucht“ aus. Da haben einem schlicht die E… gefehlt, dazuzustehen, dass ihm ein Missgeschick passiert ist (von Absicht gehe ich nicht aus).
Ich weiss nicht, wo es passiert ist, und auch nicht wann.
So bleibt der Schaden dann wohl an mir hängen. Mal schauen, wie hoch der Selbstbehalt der Autovermietung ist.
So etwas nervt. Es nervt ganz gewaltig. 😦

Nach fünfeinhalb Stunden Fahrt bin ich dann heute Nachmittag hier in Mortsund angekommen und habe mein Rorbu bezogen. Ursprünglich eine Fischerhütte auf Pfählen errichtet, von denen ein Teil im Meerwasser steht, sind diese Häuschen heutzutage mit allem Komfort ausgestattet. Diese Hütten sind ganz typisch für die Lofoten. Schon auf dem Weg hierher sah sie überall.
Ich verfüge wieder (wie schon in Hamn i Senja) über ein relativ kleines, spartanisch eingerichtetes Schlafzimmer, über ein topmodernes und geräumiges Bad, und über ein Wohnzimmer mit Einbauküche (komplett inkl Geschirrspühler).
Ich habe zwar keine Terrasse zum Wasser hin (wie in Hamn i Senja), aber eine Veranda vor der Haustüre. Und vom Wohnzimmer aus kann ich den Möven zuschauen, die im Wasser nach Essbarem suchen.
Meine Hütte (eine der kleinsten hier) hat noch ein zweites Schlafzimmer mit zwei weiteren Betten. Das steht mir aber nicht zur Verfügung.
Wie es in direkter Nachbarschaft der Rorbuer (=Mehrzahl von „Rorbu“) aussieht, schildere ich morgen. 😉

Hinnøya
Møysalen-Nationalpark

Mein Rorbu

Norwegen 2018: Tag 5 – Die nächsten zwei Inseln

NorwegenGleich vorweg: Dieser Bericht wird etwas kürzer als die vorherigen. Es ist jetzt schon nach Mitternacht, auch wenn es draussen immer noch taghell ist. Ich habe mich hier noch länger mit jemandem unterhalten und dabei wegen des Lichtes nicht realisiert, wie spät es geworden ist. Trotzdem sollte ich demnächst ‚mal versuchen, ein wenig zu schlafen, damit ich am Morgen ausgeruht die nächste Wegstrecke unter die Räder nehmen kann. ;-)

Heute Morgen beim Aufstehen, war Kaiserwetter.
Strahlender Sonnenschein und warm in Hamn i Senja. 🙂
Damit war zu erwarten, dass ich eine schöne Überfahrt von Gryllefjord nach Andenes (und damit auf die Insel Andøya) haben würde.

Und so war es denn auch. Die Fähre war fast leer, und die See sehr ruhig. Somit kamen wir pünktlich um 12:30 in Andenes an, wo ich noch einen kleinen Zwischenstopp einlegte, um etwas Kleines zu Mittag zu essen.

Gegen 13:30 fuhr ich dann weiter Richtung Süden die ganze Insel hinunter, bis ich in Sortland über die grosse Brücke auf die Insel Langøya hinüber fuhr. Von da an dauerte es noch einmal eineinhalb Stunden, bis ich mein Ziel Nyksund erreichte, wobei die letzten zehn Kilometer ziemlich holprig auf einer nicht geteerten Strasse voller Schlaglöcher verliefen.

Nyksund ist ein kleines, Dörfchen, das einmal völlig verlassen war, später aber wieder besiedelt wurde. Heute hat es 24 Einwohner. Dazu kommen noch ein Touristen während der Sommer Saison – und sehr viele Möven. 😉

Morgen fahre ich dann noch weiter nach Süden. In ca vier Stunden, die ich je nach Wetter und Motiven mehr oder weniger zum Fotografieren unterbrechen werden, fahre ich auf die Insel Vestvågøya, nach Mortsund. Dort werde ich wieder für zwei Übernachtungen bleiben.

Geisterdorf Nyksund

Abendstimmung in Nyksund