Island 2020: Ein Tag in der alten Heringsfabrik

Island_flagHeute habe ich mich vorwiegend in der alten und zum Teil verfallenen Heringsfabrik von Djúpavík aufgehalten.
Zuerst habe ich am Morgen an einer Führung teilgenommen, auf der Magnus, der Hotelmanager allerlei Wissenswertes über die Fabrik und ihre Geschichte erzählte und einzelne Exponate sowie den ganzen Produktionsablauf erklärte. am Nachmittag hatte ich dann die Fabrik gegen eine Gebühr ganz für mich alleine und konnte meine Bilder in aller Ruhe schiessen.

Dazwischen traf dann allerdings noch das Ergebnis meines zweiten COVID-19 Tests, den ich gestern machen musste, ein: NEGATIV. 🙂
Die hatten geschrieben, dass keine Nachricht innerhalb von 24 Stunden bedeuten würde, dass man nicht mit COVID-19 diagnostiziert worden sei. So habe ich dann um ca 10:40 angenommen, dass dies der Fall sein. Um 14:00 kam dann die Bestätigung per App und SMS.
Somit kann ich meine Reise wie geplant fortsetzen.

Doch zurück zur Heringsfabrik: Da wieder Superwetter herrschte, war es in der Fabrik, die vollständig aus Beton gebaut wurde, viel kälter aus draussen. So hat es sich doch noch bezahlt gemacht, dass ich meine warmen Sachen auch dieses Mal mit nach Island gebracht hatte.

Die Fabrik wurde 1934 an diesem Standort innert 15 Monaten aufgebaut und war die Modernste ihrer Art. Alles, was zum Bau benötigt wurde, wurde per Schiff hierher gebracht. Bei den 15 Monaten ist auch zu berücksichtigen, dass die Winter hier sehr streng und reich an Schnee und Stürmen sind. Der Ort heute noch im Winter nur mit einem Schneemobil oder über’s Wasser erreichbar. Die Fabrik ist bis heute eines der grössten Häuser aus Beton in ganz Island.
In der Fabrik wurde nicht genussfertiger Hering hergestellt, sondern Heringsöl von bester Qualität und Heringsmehl (Haut, Gräte und Fleisch wurden nach dem Auspressen getrocknet und zu Mehl vermahlen). Die Lagerkapazität der Fabrik waren 5’600 Tonnen Heringsöl, das in drei beheizten Tanks gelagert werden konnte. Ein kleinerer Teil des Fang wurde jeweils ausserhalb der Fabrik zum späteren Verzehr eingesalzen.
Die Fabrik florierte und brachte den Besitzern viel Geld ein. Die Darlehen einer schwedischen Bank (keine isländische Bank war damals in der Lage, so hohe Darlehen zu gewähren) waren innerhalb von 2 Jahren abbezahlt.
Rund um die Fabrik entstand in der Folge ein kleines Dorf, denn zeitweise bot die Fabrik mehr als 300 Menschen Arbeit.
Das änderte sich, als ab ca 1944 die Heringsschwärme vor Westisland immer kleiner wurden und irgendwann ganz verschwanden. Abgesehen von Überfischung ist auch ein Grund für dieses Phänomen, dass Heringe weiter ziehen, in diesem Fall Richtung Norwegen. Das passiert überall auf der Welt, und noch kein lokaler Verarbeitungsbetrieb auf der Welt hatte mehr als ein paar Jahre bestand.

Nach der definitiven Schliessung 1954 wurde die Fabrik und damit auch Djúpavík sich selbst überlassen. Die Anwohner zogen weg und Djúpavík wurde zur Geisterstadt. Das Dorf und die Fabrik begann zu verfallen. Mangelnder Unterhalt, das salzige Meerwasser und die Winterstürme setzten den Gebäuden sehr zu.

Bis 1985 ein „Verrückter“ aus Reykjavik zusammen mit seiner Frau die Fabrik kaufte und hierher zog. Sie begannen das Hotel auszubauen und zu betreiben, versuchen bis heute, die Fabrik als Zeitzeuge einer Industrie in den Westfjorden vor dem Verfall zu bewahren. Es sind die heutigen Besitzer und ihre Kinder, die den Ort erhalten und das Hotel betreiben. Magnus, der Hotelmanager (als solcher wurde er vor fünf Jahren angestellt), der die Führung machte und alle diese Dinge zu erzählen wusste, ist heute der Schwiegersohn der Besitzer und spricht von dem Projekt, als wäre es sein eigenes.

Die Familie ist bis heute die einzige, die dauerhaft das ganze Jahr über hier lebt. Alle anderen Bewohner sind nur im Sommer hier und verlassen den Ort jeweils, bevor er eingeschneit wird.

Bei all diesen Geschichten sollte man nicht vergessen, dass die Anfahrt nach Djúpavík eine knappe Stunden über holprige Schotterstrassen führt, die wegen der Schlaglöcher am Besten mit einem Offroader zu fahren ist. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, so etwas in dieser abgelegenen Bucht (Djúpavík heisst übersetzt „tiefe Bucht“) anzutreffen.

Morgen geht’s dann weiter Richtung Osten. Ich werde die Westfjorde verlassen und nach Nordisland fahren. Dieser Teil der Reise war ursprünglich nicht eingeplant gewesen. Aber als Iceland Air vor zwei Wochen meinen Rückflug um zwei Wochen verschoben hatte (die fliegen im Moment nicht mehr täglich nach Zürich, sondern nur noch am Dienstag, Samstag und Sonntag), musste (und wollte) ich die zwei zusätzlichen Tage mit Programm füllen.

Stay tuned.

Island 2020: Drive-in COVID-19 Test, Robben, Blaubeerkuchen und Salz

Island_flagHeute musste ich nun also in Ísafjörður zum zweiten COVID-19 Test antreten. Als ich um 10:00 beim Krankenhaus war, stand dort schon eine Schlange von ca 15 Autos. Also hiess es, ein wenig zu warten… Langsam rückte ich Autolänge um Autolänge vor, bis ich dann nach ca 35 Minuten dran kam.
Das war wie schon am Flughafen eine Sache von wenigen Minuten. Ich konnte im Auto sitzen bleiben, musste der einen Krankenschwester meinen Pass und das Handy mit dem Barcode geben, und kriegte danach, als ich zweifelsfrei identifiziert war, je ein Stäbchen in Nase und Rachen. Wiederum war die Nase etwas unangenehm, weil der Abstrich von ganz oben gemacht wird. Aber man überlebt es. 😉

Danach fuhr ich los. Ich hatte fast 280 km vor mir, was eine reine Fahrzeit von drei Stunden und fünfundvierzig Minuten bedeutete.

Das Arctic Fox Centre in Súðavík liess ich aus Zeitgründen aus und fuhr weiter bis zum Robbenstrand. Dort traf ich eine kleine Kolonie Robben an, die sich im seichten Wasser in Strandnähe und auf kleinen Felsen im Fjord sonnte. Das gab ein paar gute Bilder, auch weil natürlich wieder super Wetter herrschte. Den ganzen Tag Sonnenschein und nicht ein einziges Wölkchen am Himmel. Die Aussentemperatur war ca gut 16 Grad Celsius. Ohne den Wind wäre es wohl bis zu 20 Grad geworden.

Mein nächster Stopp war nur einen Kilometer vom Robbenstrand entfernt: Litlibær.
Das ist ein kleiner, ehemaliger Bauernhof am Skötufjörður. Die Besitzerfamilie lebt aber längst nicht mehr dort, sondern auf einem grösseren Hof in der Nähe. Im Litlibær betreiben sie während dem Sommer ein kleines Kaffee und bieten Kaffee und täglich frischen Kuchen an.
Litlibær wurde berühmt, nachdem ein Tourist (ich glaube, es war ein Amerikaner) den Hof in den Social Media bekannt gemacht hatte. Heute ist der Parkplatz an der Strasse um einiges grössere als der Hof…
Es versteht sich von selbst, dass ich mir dort einen Kaffee und ein Stück Blaubeerkuchen genehmigte. Zumal die Mittagszeit bereits vorbei war und ich noch nichts gegessen hatte. 🙂

Danach ging es weiter bis zur Halbinsel Reykjanes, wo ich das Saltverk aufsuchte, um meine Vorräte wieder aufzufüllen, und einige „Bestellungen“ nachzukommen. Das Saltverk ist eine von zwei Firmen, die ich in Island kenne, die aus Meerwasser Speisesalz produzieren und davon verschieden Geschmacksrichtungen anbieten.

Vom Saltverk ging’s dann die restlichen zwei Stunden ohne Unterbrechung nach Djúpavík. Die „tiefe Bucht“ ist einer abgelegensten Orte in Island, die ich kenne. Das natürlich nicht, dass es nicht noch abgelegener geht, aber Djúpavík erreicht man im Winter nicht mit dem Auto, sondern nur mit dem Schneemobil, und es lebt nur eine Familie ganzjährig hier, die Besitzer des Hotel Djúpavík.
Die letzten 44 km bis zum Hotel glichen streckenweise eher einer Mondlandschaft als einer Strasse. Hier sollen sich zu guten Zeiten sämtliche Schlaglöcher Islands versammeln, um es den Besucher so richtig schwer zu machen, bis nach ganz hinten zu kommen. 😉

Hier bleibe ich nun bis Sonntag. Morgen werde ich an einer Führung durch die alte verfallene Heringsfabrik teilnehmen und werde später auch einige Bilder vom Innern machen können. Dafür verlange die hier Eintritt, aber die Fabrik ist so verfallen, dass durchaus Unfallgefahr bestehen kann, wenn man nicht weiss, wo man hin kann, und wo man nicht hin sollte. Also besser in Begleitung hineingehen. Dafür bekomme ich die Fabrik exklusiv für ein paar Stunden nur für mich.

Am Sonntag geht’s dann weiter, falls…

….mein zweiter COVID-19 Test auch negativ ist.

Ich warte zur Zeit auf das Resultat, das bis morgen Mittag vorliegen soll. Es heisst, wenn man nach 24 Stunden keine Meldung erhalten hat, ist der Test negativ ausgefallen.
Mal sehen…

Stay tuned.

Island 2020: „Zwischentag“ in Ísafjörður

Island_flagHeute hatte ich nun den sogenannten „Zwischentag“ in Ísafjörður, weil ich morgen zum zweiten COVID-19 Test antreten muss und das in den Westfjorden nur hier möglich ist. Ich konnte also heute nicht wie ursprünglich geplant weiterfahren.

Da natürlich für heute nichts geplant war, habe ich es gemütlich genommen: später aufstehen und frühstücken, ein paar Bilder bearbeiten, tanken, und dann gegen Mittag einfach losfahren. Das Wetter war den ganzen Tag makellos: Sonnenschein von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und dabei kein einziges Wölkchen am Himmel.
Ohne Wind wäre es wohl gegen 20 Grad gewesen. Aber Wind ist nach meiner Erfahrung immer im Spiel, wenn in Island schönes Wetter herrscht.
Und genau dieser Wind hat mir heute einen Streich gespielt: Den Wind bin ich ja gewohnt, wenn ich hierher komme. Im Grunde nichts Besonderes. Und schönes Wetter habe ich in Island schon sehr viel erlebt. Es ist ja nicht so, dass es hier immer regnet oder schneit. Aber dass die Sonne im August stärker ist als im September und Oktober, und dass man eben diese Sonne wegen dem Wind nicht spürt, daran habe ich nicht gedacht. Entsprechend etwas gerötet war dann am Abend mein Gesicht. Nicht gerade verbrannt, aber ich habe schon etwas „Farbe“ bekommen und die Haut fühlt sich warm an.

Sonnenbrand (wenn auch nur sehr leicht) in Island!!! Damit hätte ich nie gerechnet. 🙂

Ich fuhr also zu der Latrar Air Station, einer Radarstation der isländischen Küstenwache in der Nähe der Gemeinde Bolungarvík. Diese Radarstation war ursprünglich eine Einrichtung der US Air Force und wurde als NATO Standort errichtet, bis sie 2006 von den Amerikanern geschlossen wurde, als diese einen Teil ihrer Truppen abzogen.
Heute wird sie von und für die isländische Küstenwache betrieben, dann Island hat bekanntlich keine eigene Armee. Somit hatte ich mich beim Fotografieren nicht der Spionage schuldig gemacht.
Auf dem Berg fand ich mehrere Schilder, die darauf hinwiesen, dass hier im Winter ein Skigebiet ist.
Von diesem Berg aus hatte man eine wunderschöne Aussicht auf den Ísafjarðardjúp, den grössten Fjord der Westfjorde, an dem auch Ísafjörður liegt, und man konnte auch Hornstrandir sehr gut in der Ferne sehen.

Beim herunterfahren von der Radarstation entschied ich mich in der Mitte der Strecke spontan, einfach mal abzubiegen und nachzusehen, wohin denn diese Schotterpiste führt, die da zwischen zwei Bergen verschwand.

Ich kam in ein wunderschönes, grünes Tal, an dessen Ende eine Bucht mit einem schwarzen Sandstrand war. In dem Tal schien niemand dauerhaft zu wohnen. Und ausser ein paar der obligaten Schafen und eine Herde Pferde konnte ich auch keine Landwirtschaft sehen. Aber ich sah verschiedene kleinere Häuser, die im ganzen Tal verstreut standen. Die meisten standen leer. Ich vermute, dass es sich dabei um Ferienhäuser oder Wochenendhäuser des Isländer handelt. Ich weiss von einigen Isländern, die den Sommer hier im Norden verbringen, den Rest des Jahres aber im Süden leben und arbeiten.

Ich schoss einige Bilder, auch von den Pferden, die dort im Wind standen und sich nicht rührten. Allerdings konnte ich beobachten, dass sich die eine Stute langsam immer so stellte, dass sie zwischen mir und der Herd war. Sie scheuchte auch zwei Mal andere Pferde weg, wenn zwischen denen und nichts mehr war.
Die Pferde waren in einer Einzäunung. Daher machte ich mir keine Gedanken. Ich denke aber, dass die Dame wohl auch zu Anderem fähig wäre, wenn man ihrer Herde zu nahe kam.  Also liess ich es bei ein paar Bildern und ging wieder.

Irgend wann fuhr ich dann zurück nach Ísafjörður und machte dort nach dem Essen in der Abendsonne noch einen Bummel durch das Städtchen.

Morgen muss ich im 10:00 im Krankenhaus von Ísafjörður , dem Gesundheitszentrum der Westfjorde kurz HVESt, zum zweiten COVID-19 Test antreten.
Den Termin habe ich schon vor zwei Tagen vereinbart, aber den Barcode, den ich mitbringen muss, habe ich erst heute Abend per eMail erhalten.
So, wie es beschrieben wird, werden die Abstriche auf dem Parkplatz gemacht. Es hiess, man könne im Auto bleiben. Mal sehen…

Danach fahre ich endlich weiter nach Djúpavík. Das ist dann definitiv am abgelegen. 😉 Dort werde ich zwei Tage bleiben.
Und somit werde ich wieder im geplanten Reiserhythmus sein.
Unterwegs sind noch ein paar Stopps geplant: im Forschungszentrum für Polarfüchse, am Robbenstrand, im Litlibaer auf Kaffee und Kuchen und im Saltverk, wo ich mich wieder mit einer Jahresration verschiedener Salzmischungen eindecken muss.

Und übrigens: Ich habe die Galerien für diese Reise eingerichtet. Wen es interessiert, findet sie mit dem Titel „Island 2020“ in den Galerien. Ich versuche jeden Tag ca 5 Bilder zu bearbeiten und dort hochzuladen. Es lohnt sich also. 😉

Stay tuned.

Island 2020: Hornstrandir

Island_flagHat hat nun endlich der Ausflug nach Hornstrandir stattgefunden. Eigentlich wollte ich das ja schon im letzten Jahr machen, als ich in Ísafjörður war. Aber damals war ich im September in Island unterwegs, und alle Anbieter dieser Touren stellen den Betrieb Ende August ein. Und genau das war der Grund, weshalb ich die diesjärige Reise im August plante. 😉

Das Naturschutzreservat Hornstrandir erreicht man nur mit dem Boot. Alles andere ist verboten. In der Gegend lebt niemand dauerhaft. Es hat einige Zeltplätze, Hütten von Veranstaltern und Notunterküfte für verirrte Wanderer. Die Bewohner dieses nördlichsten Teils der Westfjorde sind ausschliesslich Tiere. Die grössten sind der Polarfuchs, und der wird etwas grösser als eine Katze, sowie die Seeadler.

Von Ísafjörður geht’s mit dem Schnellboot über die Fjorde. An Boot waren 15 Passagiere und zwei Crewmitglieder. Unsere Bootsführerin war eine junge Französin, ihr Gehilfe ein Tscheche.
Je nachdem, wohin man will, dauert die Fahrt 2 Stunden oder länger. Je nach See und Wind kann das ein ziemlich holpriger Ritt werden. Das Boot springt richtiggehend über die Wellen und knallt danach wieder auf’s Wasser.

In Hornstrandir gibt es keine Anlegestellen für das Boot. Da wurde am Ufer nichts verbaut. Alles ist so, wie es die Natur gemacht hat.
Die Passagiere werden mit dem mitgeführten Schlauchboot an Land gebracht und dort auch so wieder abgeholt. Dafür zieht der Gehilfe auf dem Schnellboot Gummihosen an, wie sie auch die Fischer tragen. Damit springt der am Ufer ins hüfthohe Wasser und dirigiert das Schlauchboot so an den Strand, dass die Passagier trockenen Fuss aus- und wieder einsteigen können. Das macht er auf einer Tour am Morgen ca 5 Mal und am Abend beim einsammeln noch einmal; je nachdem, wie viele verschiedene Gruppen an welche Stellen aus- oder einsteigen.

Auch der Rest von Hornstrandir ist praktisch unberührt.
Es gibt kaum Wanderwege. Zumindest nicht solche, wie wir sie kennen. Die Wege hier sind zwar auf den Karten eingezeichnet, aber faktisch sind es Trampelpfade, und wenn schon eine Weile keiner durchgegangen ist, nur schwer als Weg zu erkennen. Ein ortskundiger Guide hilft da sicher. Aber man kann auch eigene Faust wandern. Nur sollte man dann etwas Erfahrung mitbringen und genau wissen wo man ausgestiegen ist und wohin man will.
Es gibt auch Biwakplätze für diejenigen, die länger als einen Tag bleiben wollen, und nicht in einer Unterkunft eines Touranbieters übernachten wollen. Ich weiss nicht, wie viele Unterkünfte in Horn gibt, aber viele sind es nicht. Eventuell gibt es sogar nur die eine, die der Touranbieter „Borea Advnetures“ vor acht Jahren gekauft und für 30 Mio isländische Kronen (ca CHF 200’000.–) renoviert hat. Nun bietet dieses Steinhaus im Niemandsland ca 14 Gästen ein Bett, und hat neben Küche, Bad und Aufenhaltsraum auch eine Dusche. Für Elektrizität sorgen Sonnenkollektoren und geheizt wird mit Holz.

Da gleichzeitig das Wetter quasi bei unserer Abfahrt um 09:00 aufklarte und die Sonnen den ganzen Tag schien, machte den Tag umso schöner. Es hatte natürlich den obligaten Wind, aber in Windschutz mit gleichzeitiger Sonneneinstrahlung kletterte das Thermometer am Nachmittag auf ca 10 Grad Celsius.

junger PolarfuchsAls wir am Abend draussen in Sonne und Wind zu Abend assen, kriegten wir Besuch von Polarfüchsen. Eine Fähe mit vier Welpen „wohnt“ gleich neben dem Haus. Während wir die Fähe kaum von Nahem sahen, waren die Welpen sehr neugierig. Und als sie dann die Forellen in der Bratpfanne rochen, schlichen sie ständig um uns herum, und kamen bis auf ca einen Meter heran. Selbst als wir zum Strand gingen, folgte uns einer der Welpen.

 

Für morgen habe ich noch kein Pläne. Das ist zwangsläufig eine „Zwischentag“, weil ich ja erst am Freitag zum zweiten COVID-19 kann. Ich weiss noch nicht, was ich unternehmen werde. Die Stadt bietet nicht viel, da sie nicht sehr gross ist (ca 2’600 Einwohner). Eventuell fahre ich in andere Ortschaften in der Nähe und schaue, ob sich dort etwas interessantes findet. Ca eine halbe Stunde Fahrt von hier ist einen Radarstation. Die werde ich mir wohl anschauen, wenn das Wetter mitspielt.

Laut Wetterbericht soll es in ganz Island bis Montag sicher schön sein. Das wäre top, aber so etwas habe ich hier noch nie erlebt. auf meinen letzten Reisen wechselten schlechtes und schönes Wetter ab, wobei letztes Jahr das nass-kalte Wetter überwiegte.

Stay tuned.

Island 2020: Nach Ísafjörður

Island_flagDie heutige Etappe war deutlich kürzer als die gestrige, nämlich nur ca 2 Stunden 15 vom Hótel Flókalundur nach Ísafjörður: etwas mehr als 100 Kilometer. Da konnte ich mir Zeit lassen und auch unterwegs auch etwas längere Stopps einlegen.

Am Morgen fuhr ich erst nach zehn Uhr. Ich wusste, was vor mir lag: drei holprige Pässe und am Schluss etwas asphaltierte Strasse und ein langer, einspuriger Tunnel, in dem es sogar Abzweigungen zu weiteren Ortschaften gibt. Da bin ich im letzten Jahr schon einmal gefahren. Damals allerdings grösstenteils im Regen. Trotzdem erkannte ich unterwegs durchaus die ein oder andere Kurve und wusste, was nach der nächsten Biegung kommen würde.

Ich hatte, zumindest zu Anfang, ein etwas komisches Gefühl. Den ich fuhr ja mit einem geflickten Reifen. Würde der halten? Der Mechaniker hatte gesagt, das sei wie neu. Aber so ganz traute ich der Sache nicht. Der kann mir ja viel erzählen…
Immerhin blieb der Reifen über Nacht dicht. An sich ein gutes Zeichen, aber wie würde das unter Belastung sein? Diese Strassen verlangen auch bei vorsichtiger Fahrt dem Auto, und damit den Reifen, schon etwas ab.

Ich wurde mal mehr, mal weniger geschüttelt, und jedes Mal, wenn ich Leute in einem Pw auf der Strecke sah, versuchte ich mir vorzustellen, wie das bei denen sein würde. Ich habe einen grossen Landcruiser mit grossen Rädern, entsprechender Federung und viel Bodenfreiheit. Aber wie sieht das bei denen aus? Ich würde nie auf die Idee kommen, solche Strassen mit einem normalen Pw (zB VW Golf) zu befahren.
Klar, es geht. Aber mit welchem Komfort? Von möglichen Schäden am Auto ganz zu schweigen.

Dynjandi

Unterwegs machte ich einen längeren Stopp beim Dynjadi Wasserfall. Der ist wirklich riesig. Es ist schon beeindruckend, wenn man unten auf dem Parkplatz steht und dann ganz oben den Wasserfall sieht, bei dem das Wasser Stufen herunter donnert. Man kann bis an den Rand des Beckens hochgehen. Allerdings wird man dort ganz schön nass, weil der Wind die Gischt wie bei vielen grossen Wasserfällen in grossen Wolken verteilt. 🙂

Und ein kleiner Kaffehalt bei Hrafnseyri musste auch noch sein. Da gibt es neben einem Museum, das Hrafnseyrimich nicht wirklich interessierte, auch ein kleines Kaffee. Und Besondere an diesem Kaffee ist, dass es in drei alten Erdhäusern untergebracht ist. Letztes Jahr war alles geschlossen, aber heute gab es Kaffee und Skyrkuchen. 🙂

Am frühen Nachmittag traf ich dann in Ísafjörður ein, und bezog mein Hotelzimmer. Die Gute Nachricht: Bis jetzt hat der repariert Reifen gehalten. Ich hatte absolut keine Probleme unterwegs und offenbar verliert er keinen Druck.

Vom Hotel aus vereinbarte ich heute noch meinen Termin für den zweiten COVID-19 Test. Den muss ich am Freitag um 10:00 hier in Ísafjörður machen. Ursprünglich war geplant gewesen,dass ich Ísafjörður am Donnerstag  verlasse. Aber der Zeitpunkt  des Test wird leider fix vorgegeben. Und der Test kann nur in wenigen Gesundheitszentren im Land gemacht werden. In den Westfjorden eben nur hier in Ísafjörður.

Also versucht mein Reisebüro, Erlingsson, einmal mehr, mich umzubuchen. Die vierte Anpassung dieser Reise, seit mein Hinflug zwei Wochen vor Beginn gestrichen wurde.
Anstatt am Donnerstag weiterzufahren, bleibe ich noch eine weitere Nacht hier und fahre dann am Freitag nach dem Test weiter. Das heisst eine Nacht mehr hier in Ísafjörður und die folgende Übernachtung, die zwei Autostunden von hier geplant war, streichen. Sollte eigentlich hinhauen, auch wenn die Bestätigung noch nicht da ist.

Morgen ist der Ausflug nach Hornstrandir geplant. Ich bin gespannt, wie das Wetter wird und was ich zu sehen bekomme.
Bis jetzt war das Wetter sehr freundlich zu mir: bewölkt, kaum Regen und immer wieder Phasen mit Sonnenschein und bis zu 20 Grad Lufttemperatur.

Stay tuned.

Island 2020: Die lange Etappe

Island_flagHeute fuhr ich die längste Etappe dieser Tour, nämlich vom Flughafen Keflavík bis zum Hótel Flókalundur in den Westfjorden, meiner heutige Unterkunft. Insgesamt rund 450km waren zu fahren, darunter eine zwar einfache aber dennoch holprige Hochlandstrecke, die Kaldidalur (F550). So heisst auch das Tal, durch das die Piste führt.

Testresultat

Übrigens kam morgens um 06:00 per SMS und in der App das Resultat meines COVID Tests, den ich gestern bei der Einreise machen musste: NEGATIV.
Zum Glück, sonst wären meine Ferien zu Ende gewesen, bevor sie richtig angefangen hatten, und ich hätte in Isolation gemusst.
Nun muss ich am Donnerstag einen zweiten Test machen, der hoffentlich auch negativ ausfällt. Das bringt meine Reisepläne zwar etwas durcheinander, aber es bleibt erträglich.Toyota Landcruiser

Also habe ich heute Morgen meinen Mietwagen gefasst. Dieses Mal ist ein Toyota Landcruiser. Der Wagen ist noch einmal grösser und robuster als der Wagen im letzten Jahr. Damit kann man durchaus über Schotterpisten fahren… 😉

Vom Flughafen bin ich direkt bis nach Þingvellir gefahren, wo ich einen kurzen Zwischenhalt einlegte, um dann gleich weiter ins Kaldidalur Tal zu fahren. Dieser Streckenabschnitt dauerte fast drei Stunden, denn zum einen kann man auf den Hochlandpisten nicht allzu schnell fahren, und zum anderen war die Landschaft so beeindruckend, dass ich mehrere Stopps machte, um zu fotografieren. Und im Verlauf des Tages wurde das Wetter immer besser. Ein weiterer Pluspunkt.

Irgendwann war die Zeit so fortgeschritten, dass ich mich dazu entschied, keine weiteren Stopps mehr zu machen, sobald ich aus dem Tal herauskam. Denn von dort an lagen noch gute dreieinhalb Stunden Fahrt vor mir, und ich wollte eigentlich vor dem Abendessen im Hótel Flókalundur ankommen.

Das hat dann auch knapp funktioniert.
Aber irgendwann unterwegs teilte mir der Bordcomputer mit, dass es in einem der Reifen zu Druckverlust kam. Zuerst fand ich bei näherer Begutachtung nichts. Aber je weiter ich fuhr, desto mehr spürte ich, dass der Wagen leicht nach links zog. Und ca 80 km vor dem Ziel sah ich dann ach, dass der linke Vorderreifen offensichtlich Luft verlor.
Da vor mir nur noch asphaltierte Strasse war (das wusst ich vom letzten Jahr), beschloss ich, zu versuchen, bis zum Hotel zu kommen. Und das klappte.
Hier organisiert mir das Hotel jemanden, der den Reifen reparieren konnte. Der taucht kurz nach sieben mit seinem Werkzeug auf und nach knapp 20 Minuten war das kleine Loch (das kaum sichtbar gewesen war) verschlossen und das Rad wieder am Auto. Der Mechaniker meinte, das sei so gut wie neu und würde meine ganze Tour halten. Wir werden sehen.

Morgen habe ich eine relativ kurzen Strecke vor mir. Ich fahre bis nach Ísafjörður, von wo ich dann übermorgen den Trip nach Hornstrandir machen werde. Ich hoffe, das Wetter hält.

Stay tuned.

Island 2020: Angekommen und getestet

Island_flagJetzt bin ich also wieder hier in Island. 🙂
Ich freue mich, dass ich die Reise schlussendlich machen kann, trotz vieler Einschränkungen und Änderungen wegen COVID-19.

Der Flug mit Icelandair verlief problemlos und war pünktlich. Ich schätze aber, das Flugzeug war nicht einmal halb voll.
In der Business Class sassen gerade mal drei Passagiere und der Rest des Flugzeugs war zu etwas mehr als ein Drittel belegt. Und das, obwohl Icelandair zur Zeit nicht jeden Tag Zürich anfliegt, sondern nur noch drei Mal pro Woche.
Und die sehr genauen Anweisungen beim Ein- und Aussteigen (Reihe um Reihe) führten dazu, dass kein Gedränge entstand. So sollte man es eigentlich immer, bei jedem Flug und jedem Flughafen machen. Auch wenn nicht gerade CORONA ist.
Das Handgepäck musste unter dem Vordersitz verstaut werden. Die Benutzung der Gepäckfächer über den Sitzen war nicht erlaubt. Und es gab an Bord keinen Service und keinen Duty-Free-Verkauf. Jedem Passagier wurde stattdessen beim Einsteigen eine Flasche Wasser abgegeben. Bei einem Flug, der weniger als vier Stunden dauert ist das auch nicht tragisch. Ausserdem hat Icelandair das bereits sehr früh per eMail mitgeteilt. So konnte man etwas zum Essen mit an Bord nehmen.

Hier in Keflavík mussten dann alle nach dem Aussteigen anstehen, um den COVID-19 Test zu machen. Wenn man, wie von den Behörden empfohlen, die Registrierung und die Bezahlung des Test bereits online von zu Hause aus gemacht hatte, musste man nun nur noch anstehen. Ansonsten musste man sich noch registrieren und den Test bezahlen.
Es dauerte allerdings über eine Stunde, bis ich bis zu den Kabinen gelangte, in denen die Abstriche von Mund- und Nasenschleimhaut für den Test gemacht wurden. Die Prozedur (nicht gerade angenehm, besonders in der Nase, aber schmerzlos) dauerte dann nur einige Sekunden. Der Test kostet bei Vorkasse ISK 9’000.– (ca CHF 60.–). Er ist hier also deutlich billiger als in der Schweiz, wenn er vom Patienten selbst berappt werden muss.

Flughafen Keflavík

Nun muss ich auf das Testergebnis warten, das mir innert 24 Stunden per Tracing-App Rakning C-19 oder per Telefon mitgeteilt wird. Oder es kann auch sein, dass ich gar nichts höre. Das heisst dann nach 24 Stunden, dass der Test negativ ausgefallen ist.
Ich denke allerdings, dass sich die App meldet, denn ich brauche einen neuen Barcode für den zweiten Test, den ich in fünf Tagen machen muss. Und da werde ich schon in Ísafjörður sein, ganz oben in den Westfjorden. Aber zum Glück für mich gibt es in Ísafjörður ein Gesundheitszentrum, die den Abstrich vornehmen können. So muss ich meine Route nicht einmal anpassen

Morgen geht es dann los mit der diesjährigen Tour.
Ich werde am Morgen meinen Mietwagen übernehmen (ich bin gespannt, was es dieses Mal sein wird) und gleich Richtung Norden losfahren. Vor mir sind insgesamt 460 km, bis ich in den Westfjorden in meiner nächsten Unterkunft ankommen werde. Darin inbegriffen ein kleiner Abstecher ins Hochland, damit die Strecke nicht allzu langweilig wird. Immerhin bin ich das Meiste davon schon ein oder mehrere Male gefahren.

Laut Wetterbericht soll es morgen stark bewölkt sein, aber nicht regnen. Und das Wetter soll im Norden sogar noch aufhellen. Mal schauen… Das Wetter in Island hat in der Regel seinen eigenen Willen und kann sehr rasch ändern.

Von der Hochlandstrecke verspreche ich mir morgen die ersten ungewöhnlichen Landschaftbilder. Ich komme auch einem Gletscher ziemlich nahe. Eventuell kann ich sogar auf den Gletscher fahren, aber ich fürchte, dafür reicht die Zeit nicht.

Stay tuned.

Reisen in Zeiten von CORONA: Island 2020

Island_flagMorgen fliege ich zum vierten Mal nach Island, um während zwei Wochen diese wunderschöne und einmalige Insel mit dem Mietwagen zu erleben. 🙂

Ich fahre noch einmal in die Westfjorde. zum einen, weil mir diese wilde und einsame Gegend im Nordwesten Island’s ausgesprochen gut gefällt.  Zum anderen war ich letztes Jahr einen Monat später unterwegs und viele Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Exkursionen stellen ihren Betrieb jeweils Anfang September ein.

Allerdings ist diese Reise nicht wie die anderen in den letzten Jahren.
Auch Island musste wegen der COVID-19 Pandemie zum Teil massive Einschränkungen in Kauf nehmen und strikte Massnahmen einführen, um die Ausbreitung des CORONA Virus unter Kontrolle zu behalten.
Der Lockdown hat dieses Land schwer getroffen, da der Toursimus ein wichtiger Wirtschaftszweig ist. Der wirtschaftliche Schaden ist enorm. Nach der Öffnung kommen nun zwar die Touristen aus Europa wieder, wenn auch weniger zahlreich (zum Beispiel fliegt Iceland Air anstatt täglich nur drei Mal in der Woche direkt von Zürich nach Kevlavik). Aber die Amerikaner und die Asiaten fehlen immer noch.

Des einen Leid, des anderen Freud: Ich freue mich auf einen Aufenhalt ohne die zahlreichen lauten und rücksichtslosen Reisegruppen aus Übersee., über die ich mich immer ärgern muss. Island muss jetzt noch mehr Paradies sein. 🙂

Allerdings bekommt man den Einfluss des Corona Virus auch als europäischer Tourist zu spüren: Ich hatte diese Reise schon letztes Jahr beim Reisebüro Erlingsson Naturreisen in Reykjavík gebucht.

Gesamtroute

Da die Isländische Regierung logischerweise immer wieder kurzfristig mit neuen Massnahmen auf die laufende Entwicklung der Pandemie reagieren muss, und weil auch die Fluggesellschaft Iceland Air sowie andere Anbieter aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr die Leistung erbringen (können) wie in der normalen Lage, musste ich in den letzten drei Woche meine Reise mehrfach in Zusammenarbeit mit Erlingsson Naturreisen anpassen. Das hatte unter anderem auch einige Mehrkosten für mich zur Folge. Aber Erlingsson Naturreisen konnte mir die Reise so erweitern, dass ich für die Mehrkosten auch weitere Reiseerlebnisse bekommen werde.
So dauert die Reise nun drei Tage länger als geplant, weil sowohl mein Hin- wie auch mein Rückflug gestrichen wurden und ich anderen Tage fliegen muss. Und meine Fahrstrecke wird mind. 700 km länger, weil ich in diesen Zusatztagen noch in andere Gegenden fahren werde.
Island lässt Einreisenden die Wahl zwischen 14 Tage Quarantäne (keine Option für mich, da meine gesamte Reise weniger lange dauert) und einem kostenpflichtigen COVID-19 Test bei der Einreise). Nach dem Test kann man wie geplant weiterreisen. Man muss sich an einige Vorsichtsmassnahmen halten, bis man per SMS oder App das Testresultat erhält.
Vor ca eineinhalb Wochen kam dann die Auflage, dass man sich nach fünf Tage ein zweites Mal testen lassen muss. Dieses Mal allerdings ohne Kosten. Da ich an dem Tag in Ísafjörður sein werde, wo es eine Einrichtung gibt, in der man sich testen lassen kann, beeinträchtigt das meine Reisepläne nicht.

Allerdings kam heute morgen die Nachricht, dass ab nächsten Mittwoch alle Einreisenden zwischen dem ersten und zweiten Test vier Tage in Quarantäne müssen. Da habe ich wohl Glück gehabt, dass ich vorher einreise. Das hätte meine Reisepläne gewaltig gestört, und vor allem den Hauptgrund für diese Reise, den Tagesausflug ins Naturschutzreservat Hornstrandir verunmöglicht.

Aber nun freue ich mich, dass es klappt und bin gespannt, was ich Neues, aber auch Bekanntes antreffe werde.

Wie immer ich natürlich auch meine Fotoausrüstung dabei und ich hoffe auf viele Gelegenheiten, diese beeindruckenden Natur fotografieren zu können.
Die Bilder werde ich natürlich auch wieder hier in einer Galerie hochladen, wie ich mir auch wieder vorgenommen haben, wenn möglich täglich von meinen Erlebnissen und Eindrücken zu berichten.

Stay tuned.

Städtereise nach Amsterdam – Rainy Day

Heute habe ich nichts unternommen, denn hier regnete und stürmte es den ganzen Tag so stark, dass man draussen innert kürzester Zeit völlig durchnässt war.
Dabei war nicht der Regen das eigentliche Problem. Dafür hatte ich meine Regenjacke von Zu Hause mitgenommen; aber keine wasserdichten Schuhe und Hosen…

Nein, es war der Wind, der es waagerecht regnen liess, Schirme knickte und alle Versuche, sich vor Regen zu schützen, ad absurdum führte.
Zeitweise hatte ich das Gefühl, Island könne nicht sehr weit sein. Denn diese Stürme kenne ich von dort, im September.

Aber ich war in Amsterdam und es ist Anfang Juli. Und sicher hatte ich nicht die gleichen Kleider mitgenommen wie in Island.
Mit dem Wind wurde es auch merklich kühler, und mit der Kombination Nässe und Kühle machen jegliche Aktivitäten draussen keinen Spass mehr.

Also bin ich heute die meiste Zeit drinnen geblieben, abgesehen von gelegentlichen Spaziergängen und wenn ich Nahrung brauchte…

So habe ich den Tag gemütlich genommen, und je nach Lust und Laune ein wenig gelesen, einige Bilder bearbeitet oder einfach ein bisschen programmiert…

Dadurch gibt es nun in der Galerie „Amsterdam“ einige Bilder der Körperwelten, von Madame Tussaud’s und aus den Strassen Amsterdams mehr.

Morgen fliege ich wieder nach Hause. Und in den folgenden Tagen und Wochen werden sicher noch weitere Bilder in die Galerie kommen.

Body Worlds
007 James Bond
Sexmuseum

Städtereise nach Amsterdam – ausgestellte Menschen und Tiere

Heute habe ich wie angekündigt zwei Orte besucht:
Die Body Worlds Ausstellung von Dr. Gunther von Hagens und den ARTIS Zoo.

Während der Zoo für mich schon fast Standardprogramm ist, wenn es in einer Stadt, die ich besuche, einen gibt, war die Körperwelten-Ausstellung schon etwas sehr spezielles. Nicht zuletzt wegen der weltweiten lauten Polemik und der damit verbundenen medialen Aufmerksamkeit, die aufkam, als Dr. Gunther von Hagens 1996 das erste Mal seine plastinierten Leichen ausstellte, war ich schon sehr gespannt darauf, was ich antreffen würde. Vorher, aber auch danach, hatte Gunther von Hagens übrigens Tiere plastiniert, bis hin zum Elefanten. Aber darüber hatte sich niemand aufgeregt. Das Verfahren selbst wurde bereits 1978 patentiert.

Nun, die ganze Ausstellung erstreckt sich über 7. Stockwerke und gleicht ein bisschen einer grossen Anatomielektion. Bloss dass alle Exponate von Menschlichen stammen, die ihre sterblichen Überreste der Firma von Dr. von Hagens zwecks Plastination vermachten. Darauf wird in der Ausstellung im Übrigen mehrfach hingewiesen.
In der Ausstellung wird der Knochenbau, alle Organe, der Blutkreislauf und das Lymphsystem kurz erklärt und durch plastinierte Menschen und deren Organe gezeigt. Es werden auch Krankheiten wie Krebs und Arteriosklerose eindrücklich dargestellt.
Ich fand die Ausstellung faszinierend. Sie hatte absolut nicht Gruseliges. Wüsste man es nicht besser, könnte man meinen, die Exponate seien gelungene Kunststoffmodelle.
Ich hielt mich ca eineinhalb Stunden in den Körperwelten auf. Ich hätte allerdings locker mehrere Stunden darin verbringen können, wenn ich mir alle ganz genau angesehen hätte. Aber ich musste zu meinem nächsten Besuch, dem ARTIS Zoo. Dort hatte ich nämlich zwei Stunden später nur ein Zeitfenster von 15 Minuten, in dem meine im Internet gelöstes Ticket gültig war.

Der Amsterdamer ARTIS Zoo ist recht gross, und da wegen CORONA im Moment sowieso kaum Touristen dort waren (ich habe hauptsächlich einheimische Familien mit Kindern gesehen), hatte ich einen schönen und entspannten Nachmittag. 🙂
Ich konnte einiges an guten Tierbildern schiessen, und dank das angenehmen Wetters (Sonne, Wolken, Wind, kurz ein bisschen Regen und ca 20 Grad) blieb ich bis in den späten Nachmittag.
Allerdings machten mich meine Füsse am Abend darauf aufmerksam, dass ich fast acht Stunden ununterbrochen herumgelaufen war, und das offenbar nicht gewohnt bin. 😉

Heute habe ich fotografisch richtig aus dem Vollen geschöpft. In der Körperwelten-Ausstellung gab es kein Fotografierverbot. Und was nicht verboten ist, ist erlaubt. Gefragt habe ich auch nicht, denn wenn später jemand kommt und es verbietet, kann man sich entschuldigen und hat die bereits gemachten Bilder trotzdem in der Tasche… 😉

Und im Zoo (und in der Stadt) boten sich, auch weil inzwischen die Sonne hinter den Wolken hervorgekommen war, etliche gute Sujets.
Deshalb habe ich jetzt eine Galerie für diesen Städtetripp eingerichtet und erste Bilder bearbeitet und hochgeladen.
Darunter sind auch die ersten beiden Bilder von den Körperwelten, falls jemand neugierig ist, wie die Exponate dort ausehen.
Weitere Bilder von der Reise werden folgen, aber es wird wohl ein paar Wochen dauern, bis ich alle fertig bearbeitet habe.

Körperwelten

 

ARTIS Zoo